Abhängig vom KreisSchüler erhalten Deutschlandticket als Schulfahrkarte
In Sachsen-Anhalten erhalten Schülerinnen und Schüler in einigen Kreisen ab dem kommenden Schuljahr das Deutschlandticket als Schulfahrkarte. Die Landkreise regeln die Tarife unterschiedlich. Einige behalten günstigere Verbundtickets bei, andere erlauben, dass Eltern zuzahlen können, um bisherige Tarife aufs Deutschlandticket aufzuwerten.
- Im Saalekreis und Jerichower Land bestimmt die Entfernung zwischen Wohn- und Schulort, ob ein Kind ein Deutschlandticket erhält.
- Einige Schülerinnen und Schüler erhalten in Zukunft ein Deutschlandticket statt einer Schülerfahrkarte – andere nicht.
- Im Burgenlandkreis und Saalekreis können Eltern die reguläre Fahrkarte durch Zuzahlung gegebenenfalls "upgraden".
Im neuen Schuljahr wollen mehrere Landkreise bei der Schülerbeförderung auf das Deutschlandticket setzen, darunter der Saalekreis, der Salzlandkreis, der Burgenlandkreis und die Landkreise Börde, Wittenberg und Jerichower Land. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presseagentur. In einigen Kreisen muss noch der Kreistag abstimmen.
Entfernung zählt im Saalekreis und Jerichower Land
Der Kreistag des Saalekreises hat das 49 Euro-Ticket als Schülerticket Ende Juni beschlossen. Ab dem 1. August soll die Regelung gelten, zunächst bis Ende des Jahres.
Neben den Vorteilen für die Schüler hat das Ticket auch finanzielle Vorteile für den Landkreis, erklärte im Anschluss die stellvertretende Landrätin Annett Hellwig. Den Einnahmeverlust der Busunternehmen will der Saalekreis ausgleichen. Bisher gibt es eine Kilometergrenze: Für die Jahrgänge eins bis vier sind es zwei Kilometer, für die Jahrgänge fünf bis zehn gilt der Anspruch bei mehr als drei Kilometern Schulweg.
Im Jerichower Land soll das Deutschlandticket abhängig von der Entfernung zwischen Wohnort und Schule eingesetzt werden. Schülerinnen und Schüler, die bisher im Nachbarortstarif fahren, erhalten auch weiterhin nur die entsprechende Fahrkarte. Eine Sprecherin sagte, dieser Tarif koste weniger als 49 Euro monatlich und sei damit die wirtschaftlichste Variante.
Kein Deutschlandticket in der Altmark und den kreisfreien Städten
Wo die Monatskarte günstiger ist als das Deutschlandticket, könnte die Differenz zugezahlt und die Fahrkarte damit aufgewertet werden. Die Umsetzung vor Ort erfolge jedoch sehr unterschiedlich und hänge von Faktoren wie der Klassenstufe und der Entfernung vom Wohnort ab.
Mehrere Landkreise sowie die kreisfreien Städte Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau verzichten auf die Ausgabe von Deutschlandtickets. Auch im Landkreis Stendal sowie im Altmarkkreis Salzwedel bleiben die bisherigen Regelungen bestehen. Das teilte jeweils der Kreis mit.
"Upgrade" auf Deutschlandticket im Burgenlandkreis und Salzlandkreis möglich
Im Burgenlandkreis bekommen Schülerinnen und Schüler zu Beginn des kommenden Schuljahres das Deutschlandticket, wenn ihr Anspruch "kostengleich oder höher zum Deutschlandticket" ist. Ist das bisherige Ticket günstiger, können sie den Differenzbetrag zahlen.
Ähnlich will es der Salzlandkreis regeln: Auch hier sollen bisherige Schülerfahrkarten zum Deutschlandticket aufgewertet werden können, wenn die Eltern die Differenz zwischen bisherigem Ticket und Deutschlandticket zahlen.
Das Infrastrukturministerium von Lydia Hüskens (FDP) lehnt eine einheitliche Lösung ab. Es sei sinnvoll, dass vor Ort darüber entschieden werde.
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dpa, MDR (Julia Heundorf, Mathias Kessel, Max Schörm | Zuerst veröffentlicht am 24. Juni 2023
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2023 | 07:30 Uhr
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