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Am Mittwoch haben sich Bund und Länder auf eine Gas- und Strompreisbremse geeinigt. Doch für viele Unternehmen in Sachsen-Anhalt kommen die Maßnahmen zu spät. Bildrechte: MDR/Volker Queck

Hilfe zu spät – oder gar nichtHandwerk und Ärzte kritisieren Bund-Länder-Beschlüsse zur Energie

04. November 2022, 07:51 Uhr

Das Handwerk sagt: Für kleine Betriebe kommen Gas- und Strompreisbremse vom Bund zu spät, vor allem dort, wo viel Energie verbraucht wird. Ärztinnen und Ärzte hingegen kritisieren, dass Praxisbetriebe gar nicht berücksichtigt würden. Energiehilfen fließen in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Viele Arztpraxen bräuchten aber ebenfalls Hilfe, etwa wenn energieintensive Geräte genutzt würden.

Handwerk und Ärzteverbände in Sachsen-Anhalt haben die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Gas- und Strompreisbremse kritisiert. Für viele Betriebe kämen die Entscheidungen sehr spät, sagte Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT.

Handwerk: Schritte nicht ausreichend

Insbesondere für energieintensive Handwerksbetriebe wie Bäcker oder Fleischer seien die Schritte nicht ausreichend. Während die Industrie bereits ab dem 1. Januar profitiere, sei dies im Handwerk nicht passiert. "Wir hoffen, dass die Betriebe so lange durchhalten", sagte Neumann.

Wir hoffen, dass die Betriebe so lange durchhalten.

Dirk Neumann | Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt fordert zudem Energiehilfen für Arztpraxen. Vorsitzender Jörg Böhme kritisierte, die Praxen würden bei den bisher beschlossenen Hilfen übersehen.

Kassenärztliche Vereinigung: Arztpraxen benachteiligt

Bund und Länder hatten sich am Mittwochabend auf ein milliardenschweres Hilfspaket geeinigt. Dies komme jedoch nach aktuellem Stand nur den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zugute. Laut Böhme treffen die steigenden Energiekosten vor allem Arztpraxen mit sehr energieintensiven Geräten. Dazu zähle zum Beispiel die Radiologie. Ein MRT verbrauche im Jahr so viel Strom wie 45 Haushalte.

Mehr Informationen zum Entlastungspaket:

MDR (Simon Kremer, Julia Heundorf, Lars Tunçay)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. November 2022 | 06:00 Uhr

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