Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Wolf
Inhalt des Artikels:
Wie viele Wölfe leben in Sachsen-Anhalt?
Die Zahl der Wölfe in Sachsen-Anhalt hat weiter zugenommen. Nach Mitteilung des Umweltministeriums siedelten insgesamt mindestens 134 Tiere hier. Im Vergleich zum Vorjahr seien 25 Tiere hinzugekommen. Die Zahlen sind Ergebnisse des Wolfsmonitorings für den Zeitraum Mai 2019 bis April 2020. Umweltministerin Dalbert sprach von einer Geschichte des erfolgreichen Artenschutzes. Die Wölfe richten aber immer wieder auch Schäden an. Die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere hat laut Umweltministerium um 86 Prozent zugenommen. Insgesamt seien 385 Tieren gerissen worden.
Wo leben Wölfe in Sachsen-Anhalt?
Einige Wölfe leben nicht ausschließlich in Sachsen-Anhalt. Es gibt laut Umweltministerium vier grenzübergreifende Rudel mit 20 Tieren Richtung Niedersachsen und Brandenburg. Grundsätzlich gilt: Der Wolf stört sich nicht an den Grenzen des Bundeslandes. Er sucht sich ein bislang ungenutztes Territorium, in dem das Rudel zu Hause sein kann. Im Moment fühlen sich die Wölfe vor allem im Norden und Osten von Sachsen-Anhalt wohl – zum Beispiel in der Colbitz-Letzlinger Heide, rund um Möckern oder aber der Oranienbaumer oder Annaburger Heide.
Wie viele Wölfe werden tot aufgefunden?
Es kommt immer wieder, dass Wölfe tot aufgefunden werden. Die Todesursache ist nach Erhebungen des Wolfskompetenzzentrums dabei unterschiedlich. Oft werden die Tiere demnach aber bei Zusammenstößen mit Autos getötet. Seit 2012 gab es 30 solcher Fälle. Allerdings wurden seit 2009 in Sachsen-Anhalt auch fünf illegale Abschüsse von Wölfen registriert.
Wie alt werden Wölfe?
Wölfe können bis zu 13 Jahre alt werden. Durchschnittlich werden sie laut Experten fünf bis acht Jahre alt. Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren ist die Sterblichkeit bei Wölfen relativ hoch.
Was mache ich, wenn ich einen Wolf angefahren habe?
Genau das, was Sie tun, wenn Sie ein Reh oder ein Wildschwein angefahren haben. Also: Die Polizei verständigen. Von dort wird dann ein Experte des Wolfskompetenzzentrums in Iden verständigt, der alle weiteren Schritte in die Wege leitet.
Müssen Menschen Angst vor dem Wolf haben?
"Man muss keine Angst haben. Man muss Respekt haben – wie vor anderen Wildtieren auch." Das sagt Andreas Berbig, der Leiter des Wolfskompetenzzentrums in Iden. Wer einen Wolf aus der Nähe sieht, sollte nach Berbigs Worten die Situation ruhig einordnen. Möglich sei, dass der Wolf einfach nur neugierig sei. Für diesen Fall rät der Experte: In die Hände klatschen und versuchen, den Wolf zu vertreiben. Es bringe nichts, in Panik zu verfallen.
Wie jagen Wölfe?
Wölfe leben nach Angaben der Natur- und Artenschutzorganisation WWF oft in Familien. Sprich – in einem Rudel. Das bedeutet allerdings nicht, dass Wölfe zwangsläufig gemeinsam jagen. Üblich ist demnach, dass die Tiere sich aufteilen und ihre Beute jagen, zum Teil auch über mehrere Kilometer. Oft erlegen Wölfe , beispielsweise aus einem Rudel Rehe, die schwächsten Tiere. Dabei geraten die Wölfe in eine Art "Blutrausch" und erlegen so viel Beute, wie sie bekommen können. Das hat auch damit zu tun, dass Schafherden beispielsweise in eine Art Schockstarre verfallen können und stehen bleiben. Fressen können Wölfe etwa vier Kilo Fleisch pro Tag. Die restliche Beute verwerten sie dann in den Folgetagen als Aas.