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Einmaliges FörderprogrammLand will Sanierung von Feuerwehrhäusern im ländlichen Raum fördern

07. Juni 2023, 05:10 Uhr

Immer wieder klagen die Feuerwehren in Sachsen-Anhalt über den Zustand ihrer Feuerwehrhäuser. Entweder sind sie veraltet oder so marode, dass die Fahrzeuge im Freien stehen müssen. Für die Sanierung der Gebäude stellt die Landesregierung nun einen Millionenbetrag zur Verfügung.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert in diesem Jahr landesweit einmalig kleinere Bau- und Sanierungsvorhaben an Feuerwehrhäusern. Dafür stehen insgesamt 3,3 Millionen Euro zur Verfügung, wie das Innenministerium in Magdeburg mitteilte. Das Geld sei für alle Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern vorgesehen.

Die Gemeinden sollen demnach für jeden förderfähigen Stellplatz einen Betrag von 1.145 Euro über das Landesverwaltungsamt bekommen. So könne zum Beispiel eine Gemeinde mit 20 Stellplätzen mit 22.900 Euro gefördert werden.

Kleinere Maßnahmen für Feuerwehrhäuser im ländlichen Raum

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte, damit könnten vor allem Kommunen im ländlichen Raum kleinere Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten an Feuerwehrhäusern umsetzen. Auch Maßnahmen zur Sicherstellung der Hygiene im Feuerwehrdienst wie die Trennung von Einsatz- und Privatkleidung, die sogannte Schwarz-Weiß-Trennung, seien möglich.

Zusätzlich erhalten die Kommunen vom Land wieder Mittel in Höhe von drei Millionen Euro aus der Feuerschutzsteuer. Das Geld wird zweckgebunden für den Brandschutz verwendet. Das Innenministerium verwies zudem auf weitere Fördermöglichkeiten aus EU- und Landesmitteln. Diese befänden sich aber zum Teil noch in der Feinabstimmung.

Ab dem Jahr 2025 soll nach Angaben des Innenministeriums die allein aus Landesmitteln finanzierte Stellplatzförderung wieder aufgenommen werden. Dafür seien im laufenden Haushaltsjahr 2023 bereits 3,3 Millionen Euro für das Jahr 2025 eingeplant. Damit sollen Neu- und Umbauten von Feuerwehrhäusern in Orten mit mehr als 10.000 Einwohnern gefördert werden.

Marode Gebäudedecke in Burg

Wie marode manche Feuerwehrgerätehäuser sind, zeigt ein Beispiel aus Burg im Landkreis Jerichower Land. Die Kellerdecke des Gebäudes ist einsturzgefährdet. Das Gebäude ist derzeit nicht mehr nutzbar, weil die Stahlträger stark korrodiert sind", erklärt Jens Vogler, Fachbereichsleiter Recht und Ordnung der Stadt Burg. Nach weiteren Untersuchungen durch einen Baustatiker musste die Halle sofort geräumt werden. Seitdem müssen die Fahrzeuge auf dem Hof abgestellt werden. Geld für die Sanierung hat die Kommune nicht. Mit der jetzt angekündigten Landesförderung könnte das Gebäude wieder nutzbar gemacht werden.

Auch der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt, Kai-Uwe Lohse, kritisierte im Juli 2022, dass ein Großteil der Feuerwehrgerätehäuser im Land nicht mehr den DIN-Normen entspreche. Es fehle an geeigneten Lüftungsanlagen und rutschfesten Böden. Auch die Fahrzeughallen seien nicht mehr zeitgemäß.

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MDR (Jörg Wunram, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Juni 2023 | 13:00 Uhr

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