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Bis 2033 müssen Millionen Führerscheine umgetauscht werden. Bildrechte: picture alliance / dpa | Oliver Berg

In ScheckkartenformViele alte Führerscheine offenbar noch nicht umgetauscht

11. Februar 2023, 16:11 Uhr

Die alten Führerscheine haben ausgedient. Sie sollen bis 2033 gegen neue EU-genormte Dokumente ausgetauscht werden. In Sachsen-Anhalt läuft der Umtausch zwar, aber die Landkreise und kreisfreien Städte berichten auch von Problemen.

  • Der Führerscheinumtausch läuft mittlerweile besser als zu Beginn.
  • Viele Bürger melden sich allerdings erst kurz vor Ende der jeweiligen Frist.
  • Bis 2033 soll es nur noch EU-Führerscheine in Scheckkartenformat geben.

Nach Anfangsschwierigkeiten läuft der Umtausch alter Führerscheine gegen neue EU-genormte Dokumente in Sachsen-Anhalt besser. Das geht aus eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den kreisfreien Städten und Landkreisen hervor. Die Verwaltungen berichten aber auch von Problemen.

Bis zum 19. Januar sollten eigentlich die Jahrgänge 1959 bis 1964 ihren alten Papierführerschein getauscht haben. Doch die Fahrerlaubnisbehörden vermuten eine hohe Zahl noch nicht getätigter Tausche. Über die genaue Zahl der noch fehlenden Dokumente ließe sich nur schwer eine Aussage treffen, berichteten Städte und Kreise übereinstimmend.

Man wisse nicht wie viele Bürger weggezogen seien oder von der Fahrerlaubnis keinen Gebrauch mehr machten, hieß es aus dem Saalekreis. "Eine weitere zu bedenkende Variable ist die Zahl der bereits Verstorbenen", erklärte ein Sprecher des Landkreises Börde. Der Umtausch dieser Jahrgänge werde fortgesetzt, sagte ein Sprecher der Stadt Halle: "Im Jahr 2022 wurden rund 5.500 Führerscheine umgetauscht."

Positive Meldungen gibt es aus dem Jerichower Land und dem Harz. "Probleme gibt es nicht. Es ist jedoch empfehlenswert, sich frühzeitig bei der Fahrerlaubnisbehörde zu melden und nicht bis zum Ende der Umtauschfrist zu warten", rät eine Kreissprecherin aus dem Jerichower Land.

Viele Bürger melden sich erst spät

Im Harz liefe der Umtausch dank der neuen Außenstellen in Quedlinburg und Wernigerode überwiegend reibungslos, so die Kreisverwaltung. Auch andere Kreise berichteten von einem verbesserten Ablauf im Vergleich zum ersten Anlauf für die Jahrgänge 1953 bis 1958.

Als erschwerend bewerteten die Kreise und Städte durchweg die späte Rückmeldung vieler Bürger bei den Führerscheinstellen. "Die Bürger nutzen leider nicht das gesamte Umtauschjahr", hieß es vom Saalekreis. Zum Ende der Frist gebe es daher oft einen Bearbeitungsstau. Es komme hinzu, dass die Erstellung des Kartenführerscheines in der Bundesdruckerei in der Ansturmphase circa drei Wochen dauert. Späte Antragssteller bekämen ihren neuen Schein deswegen mitunter lange nach der Umtauschfrist.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld machen die Folgen des Cyberangriffs auf die Verwaltung im Jahr 2021 weiterhin Probleme. Im vergangenen Jahr konnten laut Kreisverwaltung über mehrere Monate keine Anträge bearbeitet werden. Allein in dieser Zeit sind rund 7.000 Anträge aufgelaufen, die nunmehr nahezu vollständig bearbeitet wurden. Im Saalekreis wollten viele bereits den unbefristeten Kartenführerschein tauschen, obwohl hier die Umtauschjahre erst 2025 beginnen.

Geburtsjahr ist ausschlaggebend

Der Führerschein soll bis 2033 in der EU einheitlich und fälschungssicher werden. Um alle auf das dann nur noch gültige Scheckkartenformat zu bringen, müssen rund 43 Millionen Dokumente umgetauscht werden.

Für Scheine die bis einschließlich 31. Dezember 1998 ausgestellt wurden, ist das Geburtsjahr relevant. Bis zum 19. Januar 2023 mussten Betroffene der Jahrgänge 1959 bis 1964 ihren Führerschein umtauschen. Vergangenes Jahr endete die Frist für die Jahrgänge 1953 bis 1958.

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MDR (Mario Köhne), dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Februar 2023 | 09:30 Uhr

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