SpendenlaufNach Erkrankung: Große Anteilnahme und Unterstützung für neunjährigen Tristanvon Fabian Brenner, MDR SACHSEN-ANHALT
Die Geschichte des kleinen Tristan aus Steinburg, der an einer Autoimmunerkrankung leidet, bewegt viele Menschen im Burgenlandkreis. Freunde und Bekannte haben deshalb am Wochenende einen Nachtspendenlauf für den Jungen und dessen Familie organisiert. Mit großem Erfolg.
- 850 Menschen haben am Wochenende im Burgenlandkreis am Spendenlauf für einen kranken Jungen und dessen Familie teilgenommen.
- Vor mehr als einem Jahr hat sich Tristans Leben innerhalb weniger Tage drastisch geändert.
- Ausgetragen wurde der Lauf auf dem Sportplatz in Tauhardt, einem besonderen Ort für Tristans Familie.
Tristan selbst ist gar nicht da. Es geht dem Neunjährigen wieder schlechter, deshalb ist er im Krankenhaus in Halle. Trotzdem weiß er, dass in seiner Heimat im Burgenlandkreis für ihn ein Nachtspendenlauf veranstaltet wird. Vor lauter Aufregung kann er in der Nacht vor dem Lauf kaum schlafen. So berichtet es seine Oma, die auch eine Startnummer an der Jacke hat und ihre Runden durch den Rastenberger Forst läuft.
Tristans bester Freund Jakob ist dabei, seine Fußballmannschaft der "SG Bad Bibra/Saubach" und ebenso seine Grundschulklasse ist gekommen. Alle wollen mitlaufen und mithelfen. Doch es spielt keine Rolle, ob die Aktiven auf der Strecke Tristan kennen. Viele haben ihn noch nie persönlich getroffen oder gesprochen. Sie haben aber von seiner Geschichte gehört und gelesen. Am Ende des Abends werden 850 Menschen auf der Strecke gewesen sein.
Schicksalsschlag vor mehr als einem Jahr
Vor mehr als einem Jahr ändert sich das Leben von Tristan und seiner Familie innerhalb von nur wenigen Tagen. Er klagt über Gliederschmerzen, seine Eltern vermuten zuerst einen Zusammenhang mit dem Wachstum. Doch sein Zustand verschlechtert sich. Tristan kommt ins Krankenhaus in Naumburg, muss dann in eine Klinik nach Halle geflogen werden. Er liegt im Koma. Die Ärzte können der Familie wenig Hoffnung machen. Es folgen Monate der Ungewissheit, Monate in der Reha.
Spendenlauf findet schnell viel Zuspruch
Irgendwann in den Sommerferien sitzt Miriam Fernholz bei Kaffee und Kuchen mit Tristans Eltern zusammen. Sie hat die Idee für den Nachtspendenlauf. "Es muss manchmal nur jemand anfangen und dann reihen sich ganz viele Menschen mit ein. Es waren alle sofort bereit, zu helfen." Vereine melden sich, bieten ihre Hilfe an. Sponsoren fragen nach Möglichkeiten der Unterstützung.
Es muss manchmal nur jemand anfangen und dann reihen sich ganz viele Menschen mit ein. Es waren alle sofort bereit, zu helfen.
Miriam Fernholz, Initiatorin des Spendenlaufs
Pro gelaufener Runde spenden Firmen einen vorher festgelegten, unterschiedlich hohen Geldbetrag. "Es ist in Deutschland einfach unheimlich schwierig, Hilfe zu bekommen. Alles muss man beantragen, dann wird es abgelehnt und man muss es wieder beantragen. Diese Behördengänge können wir der Familie nicht abnehmen. Aber den finanziellen Druck, der nach so einer Geschichte auf einem lastet, da können wir helfen", sagt die Initiatorin.
Sportplatz hat besondere Bedeutung für die Familie
Der Sportplatz in Tauhardt ist für Tristans Familie ein besonderer Ort. Seine Eltern haben hier Polterabend und auch Tristans Taufe gefeiert. Mit dem Spendenlauf kommt ein besonderes Ereignis an diesem Ort dazu. "Wir finden manchmal keine Worte mehr für die Anteilnahme der Menschen aus unserer Gegend. Das ist toll. Wir sind so dankbar für die Organisation dieses Laufs, dass die Menschen ihrer Freizeit opfern und mithelfen für unseren kleinen Schatz", sagt Tristans Oma Elke Unger gerührt.
Die Familie hofft, dass der Neunjährige vielleicht in ein paar Wochen das Krankenhaus verlassen und nach Hause kommen kann. Seine Familie, seine Freunde und seine Schulklasse können ihm dann erzählen, wie es war – bei seinem Spendenlauf.
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MDR (Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 06. November 2023 | 19:00 Uhr
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