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Kunsthochschule Burg GiebichensteinNeue Ausstellung präsentiert die größten Design-Talente aus Halle

08. November 2023, 08:30 Uhr

Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle lobt jedes Jahr einen Designpreis aus. Die nominierten und prämierten Projekte des diesjährigen Wettbewerbs sind nun in einer neuen Ausstellung zu sehen. Bis zum 10. Dezember 2023 werden die Arbeiten der jungen Design-Talente in den Räumlichkeiten der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Halle präsentiert.

  • Im Rennen um den Designpreis 2023 der Kunsthochschule Burg Giebichenstein sind 21 Werke.
  • Ein großes Thema unter den Nachwuchstalenten ist Nachhaltigkeit.
  • Alle nominierten und prämierten Projekte werden in einer neuen Ausstellung präsentiert.

Jedes Jahr lobt die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle einen Designpreis aus. Teilnehmen können Studierende aus dem Fachbereich Design mit Projekten und Arbeiten, aus dem vergangenen Semester. Nominiert wird in den Kategorien "Beste Kommunikation", "Beste Idee/Bestes Konzept", "Engagiertes Anliegen", "interessantes Experiment". 21 Arbeiten gehen ins Rennen. 21 Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Bestes Design der Burg Giebichenstein gesucht

Marianne Sellmaier ist mit ihrer Masterarbeit in der Kategorie "Interessantes Experiment" nominiert. Unter dem Titel "Infused Earth" hat sie versucht, den traditionellen Werkstoff Lehm im 3D-Drucker zu bearbeiten. "Das hat vorher noch niemand gemacht", versichert die junge Frau stolz. Das liegt vor allem daran, dass naturbelassener Lehm eher weniger mit neueren Fertigungsverfahren in Verbindung gebracht wird, wie dem 3D-Druck, bei dem Schicht für Schicht dreidimensionale Gegenstände entstehen.

Als eines der interessantesten Design-Experimente der Burg Giebichenstein Halle zählt das Werk von Designerin Marianne Sellmaier. Bildrechte: Marianne Selmmaier

Lehm ist was für Wände oder wird mit der Hand geformt. Daher sieht der Besucher auf dem Tisch von Marianne Sellmaier eher ungewöhnliche Arbeitsergebnisse: Lehm in Form eines Rings. Mal sieht er aus wie ein Zylinder, mal wie ein verlassenes Wespennest, das an einem Stück Holz klebt. An anderer Stelle wirkt er aber auch wie aus einer Tube gepresst. Marianne Sellmaier hat probiert, wie Lehm auf Hitze reagiert, wie sich Holz in den Herstellungsprozess einbringen lässt. Dokumentiert hat sie alles in einem Film.

Nachwuchstalente präsentieren nachhaltige Designs

Nachhaltigkeit ist auch für diesen Designpreis-Jahrgang ein großes Thema. Andere Arbeiten thematisieren den "viralen Tod", wobei ein Leichensack verhindert, dass sich Überlebende mit einem tödlichen Virus anstecken können.

Lore Elstermann hat sich mit dem Weltall befasst und mit einem Element, welches auch Astronautenanzüge noch lange nach der Wiederkehr auf die Erde nach Himbeeren riechen lässt. Es gibt einen Schuh, der aus organischen Stoffen wächst, eine Versuchsreihe, in der sämtliche Bestandteile eines handelsüblichen Föns wieder in den Naturkreislauf aufgenommen werden sollen, und Glasuren aus verschiedenen Aschen.

Im Rennen für den Designpreis aus Halle: Lore Eltermann mit ihrer Arbeit aus dem Bereich Kommunikationsdesign. Bildrechte: Lore Elstermann

Ausstellung präsentiert junges Design aus Halle

Alle Einreichungen haben einen praktischen Hintergrund. So ist eine der Arbeiten so etwas wie ein Picknicktheater mit Leinwand und Ticketschalter. Zusammengefaltet ist dieses Theater überallhin mitnehmbar. Eine andere Studierende hat einen faltbaren Stuhl entworfen.

Mitdenken muss der Besucher bei der Arbeit "Spießer". Rechtecke an der Wand und auf der Erde zeigen akkurate Muster, sauberes Parkett oder lupenreine Steine, millimetergenau. Gestört werden die Flächen durch kleine Löcher oder einen herumliegenden Kronkorken. Stört dieser? Habe ich den Impuls ihn aufzuheben? – Diese Frage kann sich der Besucher in der Designpreis-Ausstellung stellen.     

Ein faltbarer Stuhl – für dieses Industriedesign ist Judith Burgad in der Kategorie "Beste Idee/Bestes Konzept" nominiert. Bildrechte: Judith Burgard

Von Migration über Menschenrechte bis NSU

Nominiert ist übrigens auch eine ganze Studiengruppe. Ihr Projekt heißt "Visual Strategies and Stories". Hier haben sie erst einmal Kontakte geknüpft zu Initiativen und Leuten, die im sozialpolitischen Bereich aktiv sind und wichtige Anliegen haben. Themen sind: Migration, Menschenrechte oder auch die Errichtung eines Mahnmals nach einem NSU-Nagelbomben-Anschlag in Köln. Den Studierenden ist wichtig, hier auf Augenhöhe zu kommunizieren und die Anliegen der Aktivistinnen und Aktivisten nicht aus den Augen zu verlieren.

Weitere InformationenAusstellung "GiebichenStein Designpreis 2023"
Vom 9. November bis 10. Dezember 2023

Adresse;
Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11
06108 Halle (Saale)

Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet von 14 bis 19 Uhr

Die Ausstellung wird am 8. November 2023 um 18 Uhr mit der Preisverleihung eröffnet.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Redaktionelle Bearbeitung: vp

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Mittag | 07. November 2023 | 12:10 Uhr