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Aufklärung kann ein Mittel sein, um Drogenmissbrauch zu verhindern. Halle will in diesem Bereich offenbar Gelder kürzen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Design Pics

Appell an StadtratEltern besorgt: Halle will Mittel für Drogen-Prävention kürzen

20. Dezember 2022, 14:44 Uhr

Im Haushaltsentwurf der Stadt Halle sind nur noch Mittel für eine Personalstelle in der Sucht-Prävention eingeplant. Der Paritätische als Träger fürchtet, den Bereich somit nicht mehr finanzieren zu können. Aus Sicht des Stadtelternrates ist das eine Katastrophe für die Aufklärungsarbeit zum Thema Drogen an Schulen. In einem offenen Brief appellieren die Elternvertreter an den Stadtrat, den Bereich mit ausreichend Geld auszustatten. Der Haushalt soll am Mittwoch verabschiedet werden.

Halles Stadtelternrat hat in einem offenen Brief an den Stadtrat die geplante Kürzung im Bereich Drogen-Prävention scharf kritisiert. Die Verwaltung will demnach nur noch eine von bislang zwei vorgesehenen Stellen finanzieren – weil im nächsten Jahr nicht mehr Geld ausgegeben werden kann, hieß es dazu auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT aus dem Rathaus.

Seit vier Jahren gibt es in Halle die Sucht-Prävention bei der Drogenberatungsstelle, die vom Paritätischen betrieben wird. Bislang wurden zwei Stellen von der Stadt und vom Land finanziert. Die zweite Stelle ist seit Oktober unbesetzt, die Neubestzung wurde jetzt jedoch gestoppt.

Stadtelternrat befürchtet komplette Streichung der Sucht-Prävention

Denn der Entwurf für den kommenden Haushalt der Stadt, der am Mittwoch vom Stadtrat verabschiedet werden soll, sieht nur noch Mittel für eine Stelle vor. Der Paritätische als Träger befürchtet daher nun, dass er die Sucht-Prävention nicht mehr bezahlen kann.

Im schlimmsten Fall würden dadurch sogar beide Präventionsstellen in Halle "dem Rotstift zum Opfer fallen", fürchtet der Stadtelternrat in dem offenen Brief an Halles Stadtpolitik. "Das erfüllt uns mit großer Sorge, da diese Stellen auf den Bereich der Prävention an Schulen fokussiert waren", heißt es weiter. Die Folge des aktuellen Sparens bei der Suchtprävention werde hinterher mit deutlich höheren Kosten in den Bereichen Kriminalität, Gesundheit und Soziales einhergehen, sind die Elternvertreter überzeugt.

Stadtelternrat sieht Parallelen zum Problem der Jugendkriminalität in Halle

Dasselbe erlebe Halle aktuell beim Thema jugendliche Gewalt. Hier sei jahrelang im Bereich der Prävention gespart, Jugendclubs geschlossen, Streetworker-Angebote reduziert worden. Die Folgen seien derzeit für alle sehr deutlich spür- und sichtbar. "Wir fordern den Stadtrat daher nachdrücklich auf, dass die Träger mit ausreichend Finanzmitteln versorgt werden, damit die beiden Personalstellen im Bereich Suchtprävention erhalten bleiben", fordert der Stadtelternrat.

Die Fachstelle für Suchtprävention widmet sich laut eigener Website der Vernetzung und methodischen Unterstützung vorbeugender Maßnahmen in der Stadt Halle. Eine Kerntätigkeit sind Aufklärungsveranstaltungen an Schulen.

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MDR (Mathias Kessel, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Dezember 2022 | 06:30 Uhr

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