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Bei dem Unfall auf der A38 starben drei Menschen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Ermittlungen gegen BeamtePolizei in der Kritik: Neue Details zum Geisterfahrerunfall auf A38

08. März 2024, 16:58 Uhr

Bei dem Geisterfahrerunfall auf der A38 vor Weihnachten sind drei Menschen ums Leben gekommen. Die Ermittlungen dauern an und richten sich auch gegen Polizeibeamte. Neue Details geben Aufschluss darüber, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

Die Polizei hat neue Erkenntnisse zum Geisterfahrerunfall auf der Autobahn 38 kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres. Wie Landespolizeidirektor Mario Schwan am Donnerstag im Innenausschuss berichtete, ist der 57 Jahre alte Unfallverursacher insgesamt zweimal in falscher Richtung auf die Autobahn 14 aufgefahren und einmal in falscher Richtung auf die Autobahn 38. Zudem habe er einen Beifahrer im Auto gehabt, der in Hohenerxleben im Salzlandkreis ausgestiegen und dort von der Polizei verhört worden sei.

Falschfahrer aus den Augen verloren

Durch die Vernehmung hätten die Beamten den Falschfahrer aus dem Blick verloren. Wenig später hätten sie ihn wiedergefunden. Er sei dann am Rasthof Plötzetal in entgegengesetzte Richtung auf die Autobahn 14 aufgefahren. Ein Zivilfahrzeug und zwei Streifenwagen hätten ihn verfolgt, auch ein Hubschrauber sei im Einsatz gewesen.

Einsatzleiter bricht Verfolgung nicht ab

Unklar ist den Schilderungen nach noch immer, warum der leitende Einsatzbeamte die Verfolgung nicht abgebrochen hat, als der Hubschrauber Blickkontakt zum Flüchtenden hatte. Gegen zwei Polzeibeamte besteht der Anfangsverdacht der Straßenverkehrsgefährdung, weil sie entgegen der Fahrtrichtung den Flüchtenden verfolgt haben, sagte Staatsanwalt Dennis Cernota MDR SACHSEN-ANHALT Mitte Februar. Außerdem muss geklärt werden, ob dem zuständigen Einsatzleiter im Innendienst ein strafrechtlicher Vorwurf zu machen sei – etwa, weil er die Geisterfahrt des Streifenwagens nicht verhinderte.

Drei Tote bei Unfall auf der A38

Am dritten Adventwochenende hatte sich ein 57-jähriger Mann bei Staßfurt im Salzlandkreis einer Polizeikontrolle entzogen. Die Polizei verfolgte ihn mehr als 80 Kilometer durch den Süden des Landes. Bei Lutherstadt Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz war der Mann als Geisterfahrer auf die A38 aufgefahren. Dort stieß er mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Zwei Frauen und der Geisterfahrer starben. Bei dem Mann handelte es sich laut Polizei um einen Intensivstraftäter, der bereits mehrere Jahre in Haft saß.

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MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. März 2024 | 12:00 Uhr