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"König von Deutschland"Theater in Halle zeigt interaktives Projekt über "Reichsbürger"

24. März 2023, 15:39 Uhr

An der Volksbühne am Kaulenberg in Halle können Besucher in einem interaktiven Theaterstück die Welt der "Reichsbürger" kennenlernen. Die Premiere von "Der König von Deutschland" ist für Freitag geplant. Im Stück werden viele Originalaufnahmen- und Dokumente sowie Einschätzungen von Experten zu sehen sein.

In Halle feiert am Freitag ein ungewöhnliches Theaterstück mit dem Titel "König von Deutschland" Premiere. Besucherinnen und Besucher können dort in die Welt der sogenannten "Reichsbürger" eintauchen, sich informieren und Diskussionen führen.

Der Regisseur Fabian Rosonsky hat dazu ein interaktives Stück an der Volksbühne Kaulenberg inszeniert. Er kündigte an, für das Theaterstück originale Videos, Nachrichten und Unterlagen zu verwenden. Außerdem sollen Expertinnen und Experten zu Wort kommen und das Gezeigte von Außen einordnen. Laut Regisseur soll das Gezeigte für sich stehen.

Bekannter "Reichsbürger" kommt aus Halle

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. In Halle gibt es Kontakte zur "Reichsbürgerszene". So gründete der in Halle geborene Peter Fitzek 2012 in Lutherstadt Wittenberg das "Königreich Deutschland". Hier versuchen die Bewohner sich mit eigenen Strukturen der Selbstverwaltung den Regeln und Strukturen der Bundesrepublik Deutschland zu entziehen und stellen eigene Dokumente wie "Reichsführerscheine" aus.

Fitzek, der sich selbst als Oberhaupt des von ihm gegründeten Staates versteht und in dem Theaterstück dargestellt wird, war zur öffentlichen Probe des Theaterstücks persönlich erschienen. Er musste die Veranstaltung jedoch kurz darauf wieder verlassen. Die Hintergründe sind nicht bekannt.

Groß-Razzia im "Reichsbürger"-Mileu

Laut Bundesamt für Verfassungsschutz gehören der gesamten Reichsbürgerszene rund 23.000 Anhängerinnen und Anhänger an. Unter ihnen befinden sich der Einschätzung zufolge auch gewaltbereite sowie rechtsextreme Personen. Einige davon sind bewaffnet.

Erst diese Woche gab es Durchsuchungen im Zusammenhang mit einer Großrazzia im Reichsbürgermilieu. Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) wurde dabei in Reutlingen angeschossen und am Arm verletzt. Der Schütze wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des mehrfachen versuchten Mordes.

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dpa, MDR (Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 24. März 2023 | 19:00 Uhr

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