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Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Landgericht HalleToter bei Landsberg wurde ermordet: Haft-Urteil für 38-Jährigen aus Leipzig

23. Mai 2024, 18:18 Uhr

In Sietzsch bei Landsberg wurde im vergangenen Herbst ein Toter entdeckt. Der Mann wurde offenbar auf einem Feldweg erschlagen und liegen gelassen. Jetzt urteilte das Landgericht Halle: Bei der Tat handelte es sich um einen Mord. Ein 38-Jähriger aus Leipzig wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Landgericht Halle hat einen 38-Jährigen aus Leipzig wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann im vergangenen Herbst den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau in Landsberg im Saalekreis im Streit erschlagen hat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verurteilte hatte die Tat im Prozess zunächst bestritten.

Anklage und Verteidigung plädierten auf Totschlag

Mit dem Urteil ging die Kammer über das geforderter Strafmaß von Verteidigung und Staatsanwalt hinaus. Beide hatten in ihren Plädoyers 12 Jahre Haft wegen Totschlags gefordert. Das Gericht sah jedoch das Mordmerkmal der Heimtücke als erwiesen an.

Die Leiche des 49-jährigen Opfers war Ende Oktober auf einem Feldweg bei Landsberg im Saalekreis in der Nähe seines Wohnhauses gefunden worden. Die spätere Obduktion deutete auf ein Verbrechen hin. Laut der rechtsmedizinischen Untersuchung starb der 49-Jährige durch stumpfe Gewalteinwirkung gegen seinen Kopf.

Verurteilter schon im November in Leipzig festgenommen

Tagelang war in und um Sietzsch im Saalekreis nach Zeugen und nach einer Tatwaffe gesucht worden, auch das MDR-Magazin Kripo live hatte berichtet. Hintergrund der Auseinandersetzung sollen Sorgerechtsstreitigkeiten gewesen sein, heißt es in der Anklageschrift.

Der 38-jährige Angeklagte aus Leipzig war bereits Ende November festgenommen worden. Beamte hatten daraufhin die Wohnung, den Garten und den Arbeitsplatz des Mannes durchsucht und dort Beweismittel festgestellt. Später wurde Haftbefehl erlassen und der Tatverdächtige in eine Justizvollzugsanstalt in Halle gebracht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stammt der Verurteilte aus dem familiären Umfeld der Lebensgefährtin des Opfers. Die Frau und das Opfer wollten demnach heiraten. Die Behörde sah hier einen Zusammenhang zum Tötungsdelikt.

Mehr Gerichtsprozesse in Halle

MDR (Daniel George, Dirk Jacobs, Attila Dabrowski, Maren Wilczek), dpa | Erstmals veröffentlicht am 08. April 2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. Mai 2024 | 17:30 Uhr