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Ein Haft-Jahr wenigerLandgericht Halle korrigiert Urteil nach Messerattacke auf Ehemann

14. März 2024, 17:05 Uhr

In Halle ist eine Frau zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte 2022 auf ihren gefesselten Ehemann eingestochen. Nach Stunden wählte sie den Notruf, der Mann überlebte. Aus diesem Grund hat das Gericht sein ursprüngliches Urteil aus dem vergangenen Mai nun korrigiert. Die Frau muss ein Jahr weniger ins Gefängnis.

Das Landgericht Halle hat im Fall einer Frau, die 2022 mehr als 20 Mal auf ihren Ehemann eingestochen hat, das Urteil korrigiert. Wie das Gericht mitteilte, muss sie wegen gefährlicher Körperverletzung für fünf Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Nach Messer-Angriff Notruf gewählt: Landgericht Halle mildert Strafe

Der Verurteilten wird vorgeworfen, im Dezember 2022 in Halle insgesamt 26 Mal mit einem Messer auf ihren freiwillig gefesselten Ehemann eingestochen zu haben. Mehrere Stunden später soll sie den Rettungsdienst gerufen haben. Der Mann überlebte dank einer Notoperation. Im Mai 2023 war die Frau deswegen zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil jedoch wegen lückenhafter Beweisführung aufgehoben.

Das Landgericht Halle hat nun eine mildere Strafe festgelegt. Grund ist dem Gericht zufolge, dass die Frau nach der Tat den Notruf gewählt hatte. Gerichtssprecher Wolfgang Ehm sagte MDR SACHSEN-ANHALT, sie hätte einfach weiter stechen und die Tötung zu Ende führen können. Durch den Notruf gehe man aber von einem Rücktritt von der Tat aus.

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MDR (Marc Weyrich, Susanne Liermann, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 14. März 2024 | 16:30 Uhr