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In Halle hat die Stadt Maßnahmen gegen das Hochwasser der Saale ergriffen. (Archivbild) Bildrechte: imago images/Steffen Schellhorn

Stadt ergreift MaßnahmenHochwasser: Alarmstufe 2 am Saale-Pegel in Halle-Trotha ausgerufen

12. Februar 2024, 14:23 Uhr

Vor allem der Pegelstand der Saale steigt derzeit in Sachsen-Anhalt. In Halle ist nun die Alarmstufe 2 ausgerufen worden. Die Stadt ergreift deshalb verschiedene Maßnahmen. Der Pegelstand der Helme geht unterdessen zwar zurück, ist aber weiterhin über dem Richtwert für Alarmstufe 3. Steigende Wasserstände werden auch entlang der Elbe gemessen. Mehrere Fähren sind deshalb außer Betrieb. Die Hochwasser-Warnungen im Überblick.

Die Wasserstände einiger Flüsse in Sachsen-Anhalt bleiben weiterhin hoch und steigen zum Teil. Für die Saale am Pegel Halle-Trotha gilt seit Sonntag die Hochwasser-Alarmstufe 2 von 4. Das hat der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LWH) mitgeteilt. Der Pegelstand steigt demnach weiterhin an, wenn auch nur leicht. Er befand sich am Sonntag bei mehr als 4,50 Meter.

Damit greifen in der Stadt verschiedene Maßnahmen, wie die Stadtverwaltung mitteilte:

  • Die Wege entlang des Saale-Ufers wurden für Fußgänger und Radfahrer gesperrt.
  • In Planena und Burgholz fährt die Feuerwehr regelmäßig Streife.
  • Geprüft wird auch eine Sperrung der Straße "Am Tagebau".
  • In der Peißnitzstraße wird die Straßenbeleuchtung abgeschaltet. Mit einem ähnlichem Vorgehen muss laut Stadt in weiteren Straßen gerechnet werden: Emil-Eichhorn-Straße/Saalepromenade, Robert-Franz-Ring, Gut Gimritz, Würfelwiese, Stadtschleuse, Ziegelwiese.
  • Anrainer der Saale werden weiterhin gebeten, individuelle Schutzmaßnahmen zu prüfen.

Am Montag wird nach den Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz auch am Saale-Pegel Bernburg Alarmstufe 2 erwartet. Am Pegel Naumburg-Grochlitz fallen die Wasserstände dagegen langsam, so wie im gesamten Ober- und Mittel-Lauf der Saale.

Die Pegelstände sind in Sachsen-Anhalt teils erhöht, aber laut LHW nicht besorgniserregend. Bildrechte: IMAGO / Oliver Vogler

"Keine akute Hochwassergefahr"Trotz des anhaltenden Regens sehen die Behörden noch keine akute Hochwassergefahr in Sachsen-Anhalt. Wie der Landesbetrieb Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) am Montag in Magdeburg mitteilte, sind die Pegelstände in den meisten Flüssen nicht besorgniserregend. An Elbe und Saale wurde demnach nur an wenigen Mess-Stellen Alarmstufe 2 erreicht. In Wolmirstedt (Landkreis Börde) gilt ebenfalls Alarmstufe 2 für die Ohre. Sollte der Pegelstand steigen, sei Alarmstufe 3 nicht auszuschließen, so die Behörde.

An der Weißen Elster bei Zeitz (Burgenlandkreis) ist laut LHW die Tendenz eher fallend. Die Alarmstufe 1 könne noch am Montag unterschritten werden. Leicht steigend oder gleichbleibend ist den Angaben zufolge der Wasserstand der Ehle bei Dannigkow im Jerichower Land. Auch hier gelte die Alarmstufe 1.

Wasserstand der Helme geht zurück, Alarmstufe 3 gilt weiter

An der Helme im Landkreis Mansfeld-Südharz geht der Wasserstand den Angaben zufolge dagegen inzwischen zurück. Demnach wurden in Bennungen sechs Zentimeter weniger (1,82 Meter) gemessen als noch am Samstag (1,88 Meter). Alarmstufe 3 bleibt demnach dennoch zunächst weiterhin bestehen. Sie gilt damit seit gut vier Wochen. Bis zum 16. Januar galt sogar die Alarmstufe 4. Seinerzeit hatte der Pegelstand zwei Meter deutlich überschritten.

Sorgen bereitet den Menschen vor Ort weiterhin der hohe Stand des Grundwassers. An einem Kieswerk sei mit Bauarbeiten begonnen worden, um den Wasserpegel über ein Ableitungs-Rohr in den kommenden Tagen deutlich zu senken, teilte der Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Peter Kohl, bereits am Freitag bei Facebook mit. 

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Unstrut in Wangen: Weiter Alarmstufe 3

Für den Wasserstand der Unstrut in Wangen gilt weiterhin Alarmstufe 3: Das hat laut LWH ganz praktische Gründe, denn eigentlich war die Melde-Grenze für Alarmstufe 3 bereits am Samstag unterschritten worden. Allerdings wird seit Sonntag wieder mehr Wasser aus dem Rückhaltebecken Straußfurt in Thüringen abgelassen – weswegen der Pegelstand wieder leicht steigen dürfte, so die Behörde. Auch für den Pegelstand der Unstrut in Oldisleben gilt demnach weiterhin Alarmstufe 3.

Hochwasserwarnung für die Mulde

Für die Mulde gilt seit Freitagabend eine Hochwasserwarnung. (Archivbild) Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn

Am Freitagnachmittag hatte der LHW unterdessen eine Hochwasserwarnung für die Mulde erlassen. Sie führe derzeit deutlich mehr Wasser als üblich. Grund sei der intensive Regen der vergangenen Tage. Die Behörde schließt die Erreichung der Alarmstufe 1 am Pegel Golzern nicht aus. Die Warnung galt bis Sonntag.

Sinkende Pegelstände im Harz

Der Wasserstand der Ilse in Ilsenburg war bereits am Samstag wieder unter die Alarmstufe 1 gerutscht. Die Warme Bode bei Tanne hat die Melde-Grenze wieder unterschritten. In der Steinernen Renne hat die Holtemme Alarmstufe 1 nicht erreicht.

Das bedeuten die Alarmstufen

Die Hochwasserzentrale Sachsen-Anhalt warnt in einem vierstufigen System vor Überschwemmungen. Ab Stufe 2 richten die Kommunen einen Kontroll-Dienst ein, Hindernisse werden beseitigt. Ab Stufe 3 gibt es einen ständigen Wach-Dienst. Zudem werden erste Schritte zur Deich-Sicherung und -Verteidigung ergriffen. Bei Stufe 4 droht Gefahr für die Allgemeinheit und die Wirtschaft. Aktive Abwehrmaßnahmen werden ergriffen, Evakuierungen sind möglich.

Elbe: Wasser höher als erwartet, Fähre in Barby außer Betrieb

Auch die Pegelstände der Elbe befinden sich momentan über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre, Tendenz steigend. Regen und Tauwetter tragen laut LHW zur derzeitigen Lage bei. Deshalb müsse überall in Deutschland entlang der Elbe mit steigenden Wasserständen gerechnet werden, hieß es am Sonntag von der Hochwasserzentrale der Länder.

Der Pegel der Barby hat demnach die Alarmstufe 1 erreicht, ebenso in Tangermünde. In einer Mitteilung heißt es, allgemein werde sich "der Scheitel maximal im Bereich der Alarmstufe 1 an den Elbe-Pegeln in Sachsen-Anhalt ausbilden."

Der Elbradweg in Lostau ist aufgrund des Hochwassers gesperrt. Bildrechte: André Plaul/MDR

Seit Samstag hat die Fähre Ferchland-Grieben ihren Betrieb aufgrund des Hochwassers eingestellt. Bereits am Donnerstag hatte die Stadt Barby mitgeteilt, dass der Betrieb der Elbe-Fähren Barby und Breitenhagen vorerst eingestellt worden sei.

Mit steigenden Pegelständen wird auch an der Havel gerechnet, allerdings im Rahmen von Alarmstufe 1, wie es am Sonntag hieß.

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MDR (Matthias Schliesing, Engin Haupt, Sebastian Gall, Maren Wilczek, Julia Heundorf, Jörg Wunram) | Erstmals veröffentlicht am 07.02.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Februar 2024 | 16:00 Uhr

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