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Führen jetzt gemeinsam die AfD-Fraktion: Kirchner und Neu-Co-Chef Siegmund (l.) Bildrechte: picture alliance/dpa | Ronny Hartmann

LandtagDoppelspitze bei AfD: Siegmund jetzt Co-Fraktionschef

23. August 2022, 16:13 Uhr

Neben Oliver Kirchner führt nun auch Ulrich Siegmund die AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. Der bisherige Fraktionsvize gilt als populär und soll jüngere Wählerschichten ansprechen. Mit Kirchner, in dessen Führungszeit auch die Beobachtung der Landes-AfD durch den Verfassungsschutz fällt, arbeitete Siegmund bislang eng zusammen.

Die AfD-Fraktion im Magdeburger Landtag wird künftig von einer Doppelspitze geführt. Auf einer Fraktionssitzung am Dienstag wählten die Abgeordneten Ulrich Siegmund zum zweiten Vorsitzenden neben Oliver Kirchner. Der 32-Jährige aus der Altmark war bislang Kirchners erster Stellvertreter. Zuvor hatte die Fraktion einstimmig eine nötige Satzungsänderung beschlossen.

Siegmund sitzt dem Sozialausschuss vor und ist gesundheitspolitischer Sprecher der AfD. Zudem verantwortet er die Social-Media-Kanäle der Fraktion. Mit seinen eigenen Videos erzielte Siegmund während der Corona-Pandemie so viel Reichweite wie nur wenige andere Politikerinnen und Politiker innerhalb und außerhalb der Partei. Im Landtag löste er mehrfach Eklats aus.

Oliver Kirchner hatte Siegmund selbst vorgeschlagen. Kirchner, 56, ging es nach eigener Aussage vor allem darum, ein junges Aushängeschild neben ihm zu installieren. Aus der Fraktion heißt es zudem, man wolle ein Signal der Geschlossenheit senden.

"Verantwortung für Land übernehmen"

Kirchner hatte das Amt des Fraktionsvorsitzenden nach dem Rücktritt von André Poggenburg 2018 übernommen und anschließend die AfD als Spitzenkandidat 2021 erneut in den Landtag geführt, wo man weiterhin die zweitgrößte Fraktion bildet. Er gilt als einer der zentralen Köpfe des offiziell aufgelösten extrem rechten "Flügels" in der AfD. Kirchner und Siegmund haben in der Vergangenheit eng zusammen gearbeitet.

Die AfD in Sachsen-Anhalt wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Im Frühjahr dieses Jahres entschied ein Gericht, dass der Landesverband als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt werden darf. Die Fraktion gilt im Landtag wiederum als isoliert.

Siegmund ließ per Pressemitteilung aber am Dienstag mitteilen, man bereite sich darauf vor, "Verantwortung für dieses Land zu übernehmen".

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MDR (Thomas Vorreyer)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. August 2022 | 18:00 Uhr

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