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CyberkriminalitätHackerangriff auf Seiten der Landesregierung: Strafanzeige gestellt

24. Mai 2024, 15:19 Uhr

Wer die Seiten der Landesregierung von Sachsen-Anhalt im Internet aufrufen wollte, hat am Donnerstag teilweise nur eine Fehlermeldung angezeigt bekommen. Hintergrund ist ein mutmaßlicher Hackerangriff. Als Reaktion wurde nun Strafanzeige gestellt.

Nach einem Hackerangriff auf die Website der Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat das Landeskriminalamt eine Strafanzeige gestellt. Das hat das LKA auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Website der Landesregierung war am Donnerstag (23.05.) zwischenzeitlich durch einen Hackerangriff lahmgelegt worden.

Wie ein Sprecher des Digitalministeriums MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, hatte es einen sogenannten DDoS-Angriff gegeben. Bei solchen Angriffen wird die Seite massenhaft aufgerufen, bis der Server zusammenbricht. Sachsen-Anhalts Digitalministerium schaltete daraufhin das Landeskriminalamt ein.

Gruppe bekennt sich erneut bei Telegram

Schon im April 2023 hatte es auf die Seiten der Landesregierung von Sachsen-Anhalt eine solche Attacke gegeben. In einem Kanal des Messengers Telegram hatte damals eine Gruppe behauptet, das Portal der Landesregierung "geschlossen" zu haben. Am Donnerstag hat die gleiche Gruppe auf dem Messenger behauptet, die Seiten der Polizeien von Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Brandenburg und Hessen "in den Winterschlaf" geschickt zu haben. Die Gruppe kommuniziert auf Telegram in Englisch und Russisch. Die Landespolizeidirektion Thüringen weiß nach eigenen Angaben von keiner Störung ihrer Seite.

Ausländische Anfragen werden geblockt

Für das Landesportal Sachsen-Anhalt teilte der IT-Dienstleister Dataport MDR SACHSEN-ANHALT mit, dass die Seiten aktuell alle Anfragen blocken würden, die nicht aus Deutschland kämen. Außerdem würden einzelne IP-Adressen gesperrt und der DDoS-Schutz beim Provider sei aktiviert worden. Das generelle Blockieren aller Anfragen von außerhalb von Deutschland sei allerdings nur vorübergehend, teilt Dataport mit. Das einzige Ziel der Angreifer sei gewesen, die Seite in die Knie zu zwingen.

Sind die Seiten der Landesregierung nicht online, können zum Beispiel die Hochwasservorhersage und die Ausschreibungen für Aufträge oder Stellen der Landesregierung nicht aufgerufen werden. Außerdem können keine Online-Anzeigen bei der Polizei aufgegeben werden. Auch die Seiten der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern waren am Donnerstag durch einen solchen Angriff lahmgelegt worden.

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MDR (Jochen Müller, Marvin Kalies, Marcel Roth, Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Mai 2024 | 19:00 Uhr