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HackerangriffeBundesweite Cyberattacken auf Ministerien und Behörden

04. April 2023, 19:53 Uhr

Durch einen Cyberangriff sind die Internetseiten mehrerer Landesregierungen und Behörden angegriffen worden. In Sachsen-Anhalt waren die Webseiten der Ministerien und nachgeordneten Behörden stundenlang nicht erreichbar. Das Digitalministerium sprach von einem sogenannten DDoS-Angriff, bei dem die attackierten Server gezielt überlastet werden.

Cyberattacken haben in mehreren Bundesländern Internetseiten von öffentlichen Stellen lahmgelegt. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern waren am Dienstag zeitweise unter anderem die Webseiten von Ministerien nicht erreichbar, in Niedersachsen waren Internetseiten der Polizei betroffen. Hacker versuchten zudem erneut, eine neue Plattform des Bundesentwicklungsministeriums für den Wiederaufbau in der Ukraine zu stören.

Ein Zusammenhang zwischen den Cyberattacken in den Bundesländern und den Vorfällen beim Entwicklungsministerium, die dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits gemeldet wurden, wird bislang nicht angenommen.

Ministerien und Behörden in Sachsen-Anhalt nicht erreichbar

In Sachsen-Anhalt waren zeitweise etwa die Webseiten der Ministerien und der nachgeordneten Behörden nicht erreichbar, wie das Ministerium für Infrastruktur und Digitales mitteilte. Es habe sich um einen sogenannten DDoS-Angriff gehandelt, die Server seien also gezielt überlastet worden. Der Angriff sei "scheinbar Teil einer deutschlandweiten Kampagne", hieß es aus dem Ministerium.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern waren Webseiten der Ministerien zeitweise nicht abrufbar. Betroffen war auch die öffentliche Homepage der Landespolizei, sagte Innen- und Digitalisierungsminister Christian Pengel. Der Angriff bestand auch in Mecklenburg-Vorpommern darin, Server durch massenhafte Anfragen zu überlasten. Nach Angaben des Computernotfallteams CERT M-V hat sich eine russische Cybergruppe auf Social-Media-Kanälen zu dem Angriff bekannt.

Ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums teilte am Dienstagabend auf Anfrage mit, dass aufgrund eines Belastungsangriffs auf die Server seit dem Morgen ausgewählte Internetauftritte der Polizei Niedersachsen zeitweilig nicht erreichbar gewesen seien.

Angriffe auf Ukraine-Plattform des Entwicklungsministeriums

Die Angriffe auf die Ukraine-Plattform des Entwicklungsministeriums konnten nach Angaben einer Sprecherin bislang abgewehrt werden. Die Plattform, zu der eine zentrale Internetseite gehört, soll Anlaufstelle für alle sein, die sich beim Wiederaufbau einbringen wollen. Sie soll Hilfsorganisationen, Unternehmen und Initiativen vernetzen. Die Plattform werde seit ihrem Start Anfang vergangener Woche immer wieder angegriffen, sagte die Sprecherin. Einen Höhepunkt habe es kurz nach dem Start und auch am Dienstag gegeben.

dpa (nvm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 04. April 2023 | 19:30 Uhr

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