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Eine Flasche mit Quecksilber hat am Dienstagvormittag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr und Rettungskräfte gesorgt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Ermittlungen laufenHerkunft von Quecksilber bei Harzer Schmalspurbahnen unklar

14. Februar 2024, 15:09 Uhr

Der Fund von Quecksilber am Dienstag auf einem Gelände der Harzer Schmalspurbahnen in Wernigerode gibt Rätsel auf. Woher stammt der giftige Stoff? Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

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Der Fund einer offenen Flasche hochgiftigen Quecksilbers auf dem Gelände der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) in Wernigerode (Landkreis Harz) gibt weiter Rätsel auf. Wie Polizeisprecherin Elisabeth Weber MDR SACHSEN-ANHALT am Mittwoch mitteilte, gibt es noch keine konkrete Spur, woher das Quecksilber stammt. Es seien 50 Milligramm aus einer Flasche ausgetreten. Die Polizei habe dazu Ermittlungen in alle Richtungen aufgenommen. Man befrage nun Zeugen. Weitere Angaben mache man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Einsatzkräfte der Feuerwehr im ABC-Schutzanzug reinigen ihre Schutzanzüge nach dem Einsatz auf dem Gelände der Harzer Schmalspurbahnen GmbH in Wernigerode. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Bahnsprecher Dirk Bahnsen sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Flasche sei in einem öffentlich zugänglichen Innenhof hinter dem Bahnhofsgebäude gefunden worden. In dem Gebäude dort würden Mitarbeiter geschult. Da die Bahn selbst keine Quecksilber-Bestände habe, könne es nur über einen externen Weg in den Innenhof gelangt sein.

Gefundene Menge für freien Handel "eher unüblich"

Der Kreisbrandmeister im Harz, Kai-Uwe Lohse sagte MDR SACHSEN-ANHALT, wie und durch wen das Quecksilber auf das HSB-Gelände gelangt sei, sei unklar. Lohse zufolge hatte ein Mitarbeiter der Schmalspurbahnen die Einsatzkräfte am Dienstag informiert. In der Folge sei die Feuerwehr mit ABC-Spezialkräften ausgerückt und habe die etwa 350 Milliliter Quecksilber sichergestellt und entsorgt. Das Schwermetall sei auf einer Fläche von etwa zwei Quadratmetern ausgeschüttet worden. Der Einsatz dauerte laut Polizei fast sieben Stunden.

Niemand sei zu Schaden gekommen. Auch der Zugverkehr war nicht beeinträchtigt. Nach Angaben von Bahnsprecher Bahnsen konnten zwischen 9 und 16 Uhr alle Züge an- und abfahren. Dem Unternehmen sei kein wirtschaftlicher Schaden entstanden.

Für den freien Handel sei die Menge an gefundenem Quecksilber eher unüblich, so Lohse. Schon bei geringen Temperaturen verdampfe der Stoff und führe zu erheblichen gesundheitlichen Schäden, hieß es weiter. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" über den Einsatz berichtet. Unter ABC-Gefahren werden atomare, biologische und chemische Gefahrstoffe verstanden.

Schwere Gesundheitsschäden möglich

Quecksilber ist ein Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur verdampft. Eingeatmet kann es Gesundheitsschäden an Niere, Leber und Gehirn verursachen.

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dpa, MDR (Oliver Leiste, Hanna Kerwin, Thomas Tasler, Martin Naß, Mario Köhne, Michel Holzberger); zuerst veröffentlicht: 13. Februar

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Februar 2024 | 05:00 Uhr

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