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Corona-HerbstTausende CO2-Ampeln und Hunderte Luftfilter für Schulen und Kitas

19. Oktober 2022, 13:36 Uhr

Klassenzimmer sind oft eher klein, aber voll – infektiöse Partikel reichern sich da schnell in der Luft an. Damit rechtzeitig gelüftet wird, hat das Land Tausende CO2-Ampeln gefördert. Doch längst nicht alle Schulen haben solche Geräte beantragt. Laut Umweltbundesamt sind sie zwar sehr nützlich, doch auch kein Allheilmittel. Stattdessen brauche es einen Maßnahmenmix, zu dem auch Masken gehören würden.

Corona-Ansteckungen nehmen derzeit wieder zu in Sachsen-Anhalt – gerade in vollen Klassenräumen steigt somit wieder das Infektionsrisiko für Schüler und Lehrer. Um die Gefahr zu minimieren, sind für die Schulen und Kitas seit dem vergangenen Sommer rund 16.700 Corona-Ampeln und Hundertere Luftfilteranlagen beantragt und vom Land gefördert worden. Das hat das Bildungsministerium mitgeteilt.

Kein Interesse an Filtern in berufsbildenden Schulen

Überall kommen die Geräte trotzdem noch nicht zum Einsatz. Insgesamt hätten für die Technik laut Ministerium nämlich 17,5 Millionen Euro von Bund und Land zur Verfügung gestanden. Es sei aber nicht die volle Summe abgerufen worden. So habe zum Beispiel nicht eine einzige berufsbildende Schule Interesse an einem mobilen Luftfilter gehabt.

Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes in Dessau ist in Klassenzimmern die Wahrscheinlichkeit vergleichsweise hoch, dass sich infektiöse Partikel im Raum anreichern. Das liege am meist geringen Luftvolumen einerseits und vielen anwesenden Schülerinnen und Schülern andererseits. Da die allermeisten Schulen in Deutschland keine zentralen Lüftungsanlagen hätten, sei das Lüften über die Fenster die beste und oft die einzige Möglichkeit, frische Luft ins Klassenzimmer zu bekommen. CO2 sei dabei ein guter Indikator für verbrauchte Luft und Corona-Ampeln somit eine geeignete Möglichkeit, um verlässlich anzuzeigen, wann kräftiges Lüften nötig sei.

Umweltbundesamt: Sicherheit gegen Corona bietet nur ein Maßnahmen-Mix

SPD-Fraktionschefin Katja Pähle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, mit den Ampeln habe man dafür gesorgt, dass mit dem CO2-Wert im Rücken zur richtigen Zeit gelüftet werde. Lüften bleibe das adäquate Mittel auch im Kampf gegen Corona.

Allerdings reicht Lüften aus Sicht des Umweltbundesamtes alleine gerade im Winter bei hohen Inzidenzen und sehr infektiösen Virusvarianten nicht aus. Einen sicheren Infektionsschutz biete daher nur eine Kombination aus Maskenpflicht, Lüften, Luftreinigern, Abstandhalten und konsequenter Hygiene.

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MDR (Ronald Neuschulz, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. Oktober 2022 | 07:00 Uhr