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Geld pro Kopf und TonneLandkreis Stendal erhöht Müllgebühren

18. November 2022, 12:35 Uhr

Auch Müll kostet Geld – im Landkreis Stendal ab 2023 sogar mehr. Die Preise für Grundgebühr und Leerung steigen im größten Landkreis Sachsen-Anhalts um bis zu acht Prozent. Dennoch sind die Kosten pro Haushalt vergleichsweise gering. Dazu trägt auch die erst seit kurzem kostenpflichtige Biotonne bei.

Die Müllgebühren im Landkreis Stendal werden ab dem kommenden Jahr steigen. Der Kreistag hat am Donnerstag eine entsprechende Satzung einstimmig beschlossen. Im Durchschnitt steigen die Kosten um etwa fünf Prozent. Je nach Tonnengröße und Entleerungsfrequenz differiert die Summe aber. Ein Dreipersonenhaushalt liegt ab 2023 demnach bei mindestens 146,26 Euro. 2022 waren es noch mindestens 132,60 Euro.

Drei Jahre konstante Müllgebühren

Allerdings sei mit dem jetzt gefassten Beschluss eine Gebührenstabilität für die kommenden Jahre verbunden, sagte der Beigeordnete des Landrates Thomas Lötsch MDR SACHSEN-ANHALT: "Aufgrund der jetzt geschlossenen Entsorgungsverträge haben wir für die nächsten fünf Jahre eine gute Planungsgrundlage. Daher können wir die Gebührensatzung jetzt für drei Jahre beschließen", sagte Lötsch. "Im Vergleich zu anderen Landkreisen liegen unsere Gebühren noch im unteren Bereich." Zur Gebührenstabilität trage auch bei, dass die Preise für Papier angestiegen sind. "Mit den Erlösen können wir die Gebühren stützen", so der Beigeordnete.

Das sind die neuen Preise

Die neue Grundgebühr 2023 pro Einwohner liegt bei 33,36 Euro. Pro Leerung Restmülltonne sind 2,88 Euro (80 Liter-Tonne) zu bezahlen sowie für die Biotonne (120 Liter) 1,84 Euro.

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Deutlich weniger Biomüll

Im Jahr 2021 hatte der Landkreis Stendal eine gebührenpflichtige Biotonne eingeführt. "Die erwünschten Effekte wurden erreicht", sagte Landrat Patrick Puhlmann (SPD) im Kreistag. So sei das Bioabfallaufkommen drastisch gesenkt worden von 2020 mit 17.750 Tonnen auf nunmehr hochgerechnete 12.000 Tonnen im laufenden Jahr. Hintergrund der neuen Biotonne war seinerzeit, dass sich die Kosten für die Entsorgung vervierfacht hatten und nicht mehr durch den Restmüll teuer querfinanziert werden sollten.

Auch die Zahl der Tonnenleerungen seien stark reduziert worden. 2020 waren es noch 619.500. Für 2022 wird von rund 380.000 Leerungen ausgegangen. "Die Tonnen und damit das ganze System werden effektiver genutzt", so Puhlmann.

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MDR (Bernd-Volker Brahms, André Plaul)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. November 2022 | 08:00 Uhr

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