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Museumsleiterin Stephanie-Gerrit Bruer, hier vor einem Bild, das Winckelmann zeigt, hofft auf eine langfrsistige Unterstützung des Museums. Bildrechte: MDR/ Aud Merkel

ZukunftsplanungWinckelmann-Museum in Stendal auf dem Prüfstandvon Aud Merkel, MDR SACHSEN-ANHALT

09. Dezember 2023, 16:00 Uhr

Gute Museumsarbeit kostet Geld. Auch das Winckelmann-Museum in Stendal ist deshalb auf Fördergeld angewiesen. Die wurden nun vom Land zugesagt. Die Stadt berät noch. Dabei spielt ein Expertengutachten eine wichtige Rolle. Es bescheinigt dem Museum eine gute Arbeit und gute Besucherzahlen. Mängel gebe es nur bei der Öffentlichkeitsarbeit.

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Gerade wurde ein Evaluationsbericht von Experten vorgelegt: Sie zeichnen ein insgesamt sehr gutes Bild über das Winckelmann-Museum in Stendal. "Besonders positiv hervorzuheben sind die Barrierearmut, die Qualität der Ausstellungen und des Vermittlungsprogrammes, die überregionale Strahlkraft sowie die Forschungsleistungen des Hauses." Das sagte Regierungssprecherin Ute Albersmann MDR SACHSEN-ANHALT. Defizite sehen die Prüfer nur bei Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Das Gutachten wurde von Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben.

Museum mit überregionaler Strahlkraft

Das Museum widmet sich dem Leben und Schaffen des Archäologen, Kunst- und Antikenforschers Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). In seinem Geburtshaus und einem modernen Gebäudekomplex sind eine Dauerausstellung, Sonderausstellungen und ein Kindermuseum untergebracht. Im Außengelände steht ein Holznachbau des Trojanischen Pferdes.

Betreiberin und Trägerin für die Fördergelder ist seit 2000 die Winckelmann-Gesellschaft. Mit etwa 600 Mitgliedern in über 20 Ländern hat sie internationale Bedeutung. Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder fließen auch in den Unterhalt des Museums. Im Vergleich zu anderen Museum sprechen die Experten im Bericht von einem hohen Eigenanteil. Etwa 60.000 Euro erwirtschaftet das Museum jährlich. Die restliche Finanzierung des Museums speist sich zu jeweils 50 Prozent aus Mitteln der Hansestadt Stendal und dem Land.

Mehr Personal- und Energiekosten

Derzeit gibt es sechs Vollzeit- und drei Teilzeitkräfte. Deren Löhne wurden seit 2019 nicht mehr den Tarifen angeglichen. Das soll sich in der nächsten Förderperiode ändern. Auch die Energiekosten sind gestiegen. Insgesamt sollen ab 2024 bis 2028 jedes Jahr über 500.000 Euro an das Museum gezahlt werden. Das Land hat seinen Anteil schon zugesichert, die Stadt wartet noch auf einen Stadtratsbeschluss.

Professor Max Kunze, Präsident der Winckelmann-Gesellschaft freut sich über die Willenserklärung des Landes zur weiteren Förderung des Museums: "Die positiven Resultate haben das Land gleich veranlasst, nachzubessern, um uns in ein gutes Fahrwasser insgesamt für die nächsten Jahre zu bringen." Laut Kunze werden nun die Löhne auf eine tarifgerechte Bezahlung angehoben. Auch werden die höheren Energiekosten berücksichtigt.

Sonderausstellung

Vom 10. Dezember bis 25. Februar gibt es die Sonderausstellung "Play it again – Vom Spielbilderbuch zum Videospiel". In der Kleinen Galerie des Winckelmann-Museums werden Leihgaben aus der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Computerspielemuseum Berlin und aus Privatbesitz gezeigt.

Mehr Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Das Kultusministerium will darüber hinaus für drei Jahre zusätzliche Mittel für eine Personalstelle im Bereich Marketing zur Verfügung stellen. Damit kann das Winckelmann-Museum in Stendal seine Öffentlichkeitsarbeit noch einmal ganz neu angehen. Professor Max Kunze dazu: "Im Marketing können wir noch eine ganze Reihe von Dingen verbessern. Denn wir sind ja nicht nur in der Altmark zu Hause, vor allem auch deutschlandweit. Wir müssen neue, auch digitale Wege finden, um die Besucher anzuziehen." Damit würden die Besucherzahlen und die Eigeneinnahmen nochmals steigen.

Das Museum wird über die Winckelmann-Gesellschaft auch international unterstützt. Bildrechte: MDR/ Aud Merkel

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MDR (Aud Merkel, Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Dezember 2023 | 07:30 Uhr

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