Verordnung wird erarbeitetSachsen-Anhalt will Tauben nicht mehr als Schädlinge bewerten
Tauben werden im Volksmund auch "Ratten der Lüfte" genannt. Damit einher geht auch ihr Ruf als Schädling. Das Land Sachsen-Anhalt will das jetzt ändern, um ihre Populationsgröße tierschutzkonform regulieren zu können.
- Derzeit wird in Sachsen-Anhalt an einer Verordnung gearbeitet, durch die Tauben nicht länger als Schädlinge angesehen werden.
- Das ist wichtig, um betreute Taubenhäuser bauen und damit die Taubenpopulation besser kontrollieren zu können.
- Das Land Sachsen-Anhalt ist laut Grünen-Landtagsfraktion eines der wenigen Bundesländer, in dem Tauben noch als Schädlinge gelten.
Als eines der letzten Bundesländer will Sachsen-Anhalt Tauben bald nicht mehr als Schädlinge einstufen. Im Sozialausschuss des Landtages sei ein entsprechender Beschluss angenommen worden, den Schädlingsstatus von Stadttauben zu streichen, teilte die Grünen-Fraktion am Mittwoch mit.
Damit sei es Städten und Gemeinden rechtssicher möglich, betreute Taubenhäuser einzurichten, in denen die Tiere von bestimmten Personen versorgt werden dürfen. Ein Sprecher des Sozialministeriums bestätigte, dass an einer entsprechenden Verordnung gearbeitet werde.
Taubenhäuser und Taubenschläge sollen helfen
Durch die Einrichtung von Taubenhäusern oder betreuten Taubenschlägen soll die Populationsgröße tierschutzkonform kontrolliert werden. So soll es im öffentlichen Raum weniger Verschmutzung durch Taubenkot geben.
In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben der Grünen-Landtagsfraktion mehrere Kommunen, die über die Einrichtung von Taubenhäusern nachdenken. Das Land sei neben Mecklenburg-Vorpommern eines der wenigen Bundesländer, in denen Stadttauben als Schädlinge gelten.
In Dresden wird ebenfalls über den Einsatz von Taubenhäusern diskutiert:
Idee für Taubenhaus in Magdeburg bereits vor zwei Jahren
In der Landeshauptstadt Magdeburg wurden im Stadtrat bereits vor rund zwei Jahren erste Konzepte für ein Taubenhaus diskutiert. Wie ein Sprecher der Fraktion FDP/Tierschutzpartei mitteilte, waren die Pläne wegen der unsicheren Rechtslage aber gestoppt worden.
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MDR (Johanna Daher), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. August 2023 | 19:00 Uhr
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