PräventionWeniger sächsische Jugendliche nach Alkoholrausch in Kliniken
Obwohl 2020 weniger Kinder und Jugendliche in Sachsen wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus behandelt wurden, soll die Präventionsarbeit weiter gehen. Ein Baustein dabei ist ein Plakatwettbewerb der DAK, bei dem Jugendliche die Gefahren des Alkohols künstlerisch zeigen sollen.
- In Sachsen mussten 2020 weniger Kinder und Jugendliche nach einem Alkoholrausch klinisch behandelt werden.
- Rund ein Viertel der Betroffenen sind unter 15 Jahre alt.
- Eine Schülerin aus Hohenstein-Ernstthal hat einen Plakatwettbewerb zur Alkoholprävention bei Jugendlichen gewonnen.
- Rauschtrinken ist unter Jugendlichen immer noch aktuell.
Im ersten Pandemiejahr mussten in Sachsen deutlich weniger Kinder und Jugendliche nach dem Alkoholrausch klinisch behandelt werden. Das teilte die Krankenkasse DAK mit. Nach bislang unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen habe es 2020 bei den 10- bis unter 20-Jährigen insgesamt 987 Betroffene gegeben – davon 545 Jungen und 442 Mädchen. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Rückgang um 22 Prozent.
Rund ein Viertel der Betroffenen sind unter 15 Jahre
Bei den Jungen sanken die Fallzahlen deutlicher (minus 10,5 Prozent) als bei den Mädchen (minus 6,3 Prozent). "Der deutliche Rückgang im ersten Pandemiejahr ist zunächst ein positives Signal", sagt Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung Sachsen. "Wir wollen aber verhindern, dass die Klinik-Einlieferungen nach dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen wieder sprunghaft ansteigen." Alarmierend sei, dass fast ein Viertel der betroffenen Jugendlichen jünger als 15 Jahre waren.
Alarmierend ist zudem, dass 213 der betroffenen Jugendlichen jünger als 15 Jahre waren.
Christine Enenkel | Leiterin der DAK-Landesvertretung Sachsen
Schülerin aus Hohenstein-Ernstthal gewinnt Plakatwettbewerb
Die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und die DAK-Gesundheit wollen ihre Bemühungen in der Alkoholprävention fortsetzen und haben im Rahmen der Kampagne "Bunt statt blau" die besten Plakate gegen sogenanntes Komasaufen gesucht. In Sachsen gewann die 17 Jahre alte Schülerin Jessica Mann aus Hohenstein-Ernstthal. Sie setzte sich gegen rund 450 Teilnehmende im Freistaat durch. Bundesweit beteiligten sich knapp 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb.
"Mein Bild soll zeigen, dass Alkohol ein gefährlicher 'Spaß' ist und man die Gefahr dahinter nicht unterschätzen sollte", sagt Jessica Mann über ihr Plakat. "Schwerer Alkoholkonsum oder Komasaufen zieht Menschen in ein Loch, aus dem sie nur schwer wieder herausfinden."
Rauschtrinken unter Jugendlichen immer noch aktuell
Laut Petra Köpping ist das Thema Rauschtrinken nach wie vor aktuell. Daher sei die Aufklärung über die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Risiken unerlässlich. "Es freut mich als Schirmherrin der Kampagne deshalb sehr, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele Schülerinnen und Schüler an dem Wettbewerb beteiligt haben", so Köpping.
Plakatwettbewerb "Bunt statt blau"Den Plakatwettbewerb "bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen" gibt es seit 2010. Insgesamt haben seitdem rund 122.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen.DAK
MDR (al)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. Juni 2022 | 11:30 Uhr
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