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StiftungNeue Gedenkstätte für Tausende NS-Opfer öffnet im Frühjahr bei Bautzen

17. Januar 2023, 19:21 Uhr

In Großschweidnitz bei Bautzen eröffnet Sachsen im Frühjahr 2023 eine neue Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus. In dem Krankenhaus ließen mehr als 5.500 Patienten und Patientinnen, darunter auch Minderjährige, ihr Leben. Der in Dresden geborene Maler Gerhard Richter ist mit dem Gedenkort durch ein tragisches Familienschicksal verbunden und hat dafür ein Bild gespendet.

Im ostsächsischen Großschweidnitz wird eine neue NS-Gedenkstätte aufgebaut. Auf dem Gelände des Gemeindefriedhofs soll damit an die Opfer nationalsozialistischer Morde in der ehemaligen Landesanstalt erinnert werden. Das kündigte der stellvertretende Geschäftsführer der sächsischen Gedenkstättenstiftung Sven Riesel an. In der Zeit des Nationalsozialismus seien dort mehr als 5.500 kranke Menschen getötet worden. Die Gedenkstätte entstehe auf dem Gemeindefriedhof. Aktuell erinnern dort schon ein Gedenkstein und Namenstafeln an die Opfer.

Zu den Opfern zählte auch eine Verwandte des Malers Gerhard Richters. Eine Reproduktion des ihr gewidmeten Bildes namens "Tante Marianne" hatte der gebürtige Dresdner 2018 der Gedenkstätte gespendet. Großschweidnitz ist die sechste Gedenkstätte in Trägerschaft der sächsischen Stiftung mit Bezug zur NS-Zeit. Die Übernahme war im Jahr 2021 von Sachsens Landesregierung bestätigt worden. Damit sei ihr dauerhafter Betrieb im Landkreis Görlitz gesichert, hieß es. Laut Riesel seien eine Dauerausstellung sowie pädagogische Angebote geplant. Die Eröffnung werde im Mai oder Juni 2023 erwartet.

MDR (wim)/epd

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 17. Januar 2023 | 19:30 Uhr