Landgericht GörlitzChef von Spreetaler Firma wegen vorsätzlichem Bankrott verurteilt
Zwei Männer haben eine Firma mit Sitz in Spreetal vorsätzlich in den Bankrott getrieben und Gelder in Millionenhöhe abgezweigt, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Der Geschäftsführer legte vor dem Landgericht in Görlitz ein Geständnis ab.
Im Prozess gegen den Geschäftsführer eines bankrott gegangenen Spreetaler Kraftstoffhandels hat das Landgericht Görlitz ein Urteil gesprochen. Der angeklagte Firmenchef hatte in der Hauptverhandlung ein Geständnis abgelegt, wie Gerichtssprecher Jörg Küsgen MDR SACHSEN mitteilte.
Verurteilt wurde der 62-Jährige wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung, vorsätzlicher Verletzung der Buchführungspflicht und vorsätzlichem Bankrott letztlich zu einer Gesamtgeldstrafe von 140 Tagessätzen zu je 45 Euro. Das Gerichtsverfahren gegen den ebenfalls angeklagten 67 Jahre alten Gesellschafter der Firma ist abgetrennt und verschoben worden. Der Mann sei krankheitsbedingt für längere Zeit verhandlungsunfähig, erklärte Küsgen.
17 Millionen Euro veruntreut
Die beiden aus Polen stammenden Männer hatten aus ihrer Firma mehrere Millionen Euro abgezogen, als diese im Jahr 2018 in Schieflage geriet. So soll der 67 Jahre alte Alleingesellschafter mehrfach Geld aus dem Unternehmen an eine andere Firma und auf sein Privatkonto überwiesen haben.
Später konnte die Firma deshalb eine hohe Energiesteuerforderung nicht bezahlen. Man stellte aber trotzdem keinen Insolvenzantrag. Als der Alleingesellschafter weiteres Geld aus der Firma nahm, summierten sich die Schulden des Unternehmens laut Anklage am Ende auf 17 Millionen Euro.
MDR (mak,ama)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 09. April 2024 | 10:30 Uhr