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Stephan Meyer ist Landrat in Görlitz. Er fordert die Bundesregierung zu temporären Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze auf, um illegale Einreisen zu stoppen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Grenzkontrollen gefordertGörlitzer Landrat: Bei Flüchtlingsunterbringung am Limit

08. August 2023, 14:32 Uhr

Mit höchster Dringlichkeit, wie der Görlitzer CDU-Landrat Stephan Meyer schreibt, wendet er sich an die Bundesinnenministerin Nancy Faeser. In einem offenen Brief beklagt Meyer eine Zunahme von illegalen Einreisen von Migranten an der deutsch-polnischen Grenze. Er fordert temporäre Grenzkontrollen und die Zurückweisung von Menschen an der Grenze. Faeser lädt er ein, sich die Lage vor Ort anzuschauen.

Der Görlitzer Landrat Stephan Meyer hat die Einführung temporärer Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze gefordert. In einem offenen Brief des CDU-Politikers an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) heißt es, durch die Zunahme illegaler Einreisen seien die Grenzkontrollen notwendig.

Meyer: Zustrom stoppen, um Akzeptanz zu schaffen

Nach Meyers Ansicht ist es wichtig, den Zustrom zu stoppen, um nicht nur die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sondern auch Akzeptanz zu schaffen für die Unterbringung von Flüchtlingen mit berechtigtem Asylgrund. Zurückweisungen an der Grenze seien unerlässliche Schritte gegen illegale Migration. Die "alarmierende Aktivität von Schleuserkriminalität erfordern umgehendes Handeln seitens der Bundesregierung", schreibt Meyer weiter.

Es ist unerlässlich, dass wir den Zustrom illegaler Migration stoppen, um sowohl die Sicherheit unseres Landes als auch die Akzeptanz für die Unterbringung von Flüchtlingen mit berechtigtem Asylgrund zu gewährleisten.

Stephan Meyer | Landrat Görlitz

"Nichthandeln der Bundesregierung substanzielle Gefahr"

Zudem verlangte Meyer vom Bund die Übernahme der Unterbringungskosten für Flüchtlinge. Görlitz stehe bereits am Limit, was den Wohnungsmarkt und die Kommunalfinanzen für die Erfüllung von Bundesgesetzen angehe. Die Suche nach adäquatem Wohnraum gestalte sich äußerst schwierig. Der Landkreis sei darauf bedacht, Menschen würdig unterzubringen, ohne auf Turnhallen als Notunterkünfte zurückgreifen zu müssen.

"Das gegenwärtige Nichthandeln der Bundesregierung stellt eine substanzielle Gefahr für unser demokratisches Zusammenleben dar, da es die Bevölkerung überfordert und die Akzeptanz für schutzbedürftige Menschen zu schwinden droht."

In Sachsen werden von der Bundespolizei täglich illegale Einreisen aufgedeckt. Oft gehen die Schleuser skrupellos vor und nehmen Menschenleben in Kauf. (Symbolbild) Bildrechte: Harry Härtel

Landrat Meyer lädt Innenministerin Faeser ein

Meyer lud Faeser zu einem Besuch in den Landkreis ein, um sich "vor Ort ein umfassendes Lagebild zu verschaffen und mit der kommunalen Ebene in den Dialog zu treten". Es sei von großer Wichtigkeit, dass die Bundesinnenministerin die Erfahrungen und Herausforderungen der Gemeinden persönlich erlebe. Faeser lehnt bislang stationäre Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien ab. Bisher wurde lediglich das Personal bei der Bundespolizei aufgestockt, um Schleusern das Handwerk zu legen.

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MDR (mad/dkö)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 08. August 2023 | 13:30 Uhr