Internationaler Tag der MutterspracheDomowina ruft zum Erhalt der sorbischen Sprache auf
Der Dachverband der sorbischen Vereine in der Lausitz, Domowina, ruft zum selbstbewussten Gebrauch der sorbisch-wendischen Sprache auf. Wenn die Sprache nicht von Eltern und Großeltern an Jüngere weitergegeben werde, könnten dies auch Konzepte für Kindergarten und Schulen nicht ausgleichen, erklärte der Vereinsvorsitzende Dawid Statnik. Die konsequente Gleichberechtigung des Sorbischen und Deutschen müsse "täglich und selbstverständlich gelebt" werden. Anlass für seinen Appell ist der heutige internationale Tag der Muttersprache.
Die eigene Sprache erhalten
Laut Dawid Statnik liegt die Verantwortung für den Erhalt der sorbischen und wendischen Sprache "bei jedem selbst". Die eigene Sprache könne nur bewahrt werden, wenn sie auch gesprochen werde. Veranstaltungen, bei denen nur Begrüßung und Verabschiedung sorbisch seien, reichten nicht aus. Wer sich auf Sorbisch artikulieren könne, müsse dort auch die Möglichkeit dazu haben. Wer die Sprache nicht beherrsche, könnte von Dolmetschern Unterstützung bekommen, betonte Statnik:
Simultandolmetschen und die dazu gehörende Technik sollten wir furchtlos öfter anwenden, damit wir unsere Sprachräume in der ganzen Lausitz erweitern.
Dawid Statnik | Vorsitzender der Domowina
Die SorbenDie Sorben sind ein westslawisches Volk, das in der Lausitz zu Hause ist. In Sachsen leben die Obersorben, in Brandenburg die Niedersorben beziehungsweise Wenden. Sie sind eine nationale Minderheit ohne eigenen Staat, Mutterland oder gar Autonomiegebiet. Es wird geschätzt, dass es noch 20.000 aktiv sprechende Sorben gibt. Sitz ihrer Interessenvertretung, der (zu deutsch: Heimat), ist Bautzen/Budyšin.Domowina
Quelle: MDR/kh/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSENMDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 21.02.2021 | ab 12:00 Uhr in den Nachrichten
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