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Carmen Krüger setzt sich für die Erzgebirgische Mundart ein und führt durch die Verkündung des Erzgebirgswortes des Jahres. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mundart-Wettbewerb"Dippl" ist das Erzgebirgswort 2023

05. November 2023, 16:55 Uhr

Die Mundart des Erzgebirges gilt als hohes, aber bedrohtes Gut, das erhalten werden soll. Daher ist am Sonntag zum siebenten Mal das Erzgebirgswort des Jahres in Thum gekürt worden. Die Wahl fiel aufs "Dippl", was so viel heißt, wie Tasse oder kleiner Pott mit Henkel.

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  • "Dippl" wird diesjähriges Siegerwort .
  • Die Öffentlichkeit darf Begriffe einreichen und darüber abstimmen.
  • Zehn Wörter zum Thema "Rund um die Küche" waren in der engeren Auswahl.

"Dippl" ist das Erzgebirgswort des Jahres 2023, das am Sonntagnachmittag im Volkhaus Thum bekannt gegeben worden ist. Es bedeutet so viel wie Tasse oder kleiner Pott mit Henkel. "Es waren mehr als 400 Abstimmungen fürs Dippl", sagt Carmen Krüger vom Erzgebirgsverein. Der organisiert den Wettbewerb um das Erzgebirgswort des Jahres gemeinsam mit der Zeitung "Freie Presse". "Die anderen Vorschläge hatten bloß mal so 200 oder mal 100 Zustimmungen", so Krüger. Insgesamt habe es rund 1.500 Stimmabgaben gegeben.

Wettbewerb zum Erhalt der Mundart

In den vergangenen Jahren waren als Gewinnerworte unter anderem "Lorks", das nachlässig Gepfuschtes oder mangelhaft Produziertes beschreibt, und "Ausbutzeln". Für Letzteres wäre die Übersetzung mit "Ausschlafen" viel zu kurz begriffen, beschreibt es doch eine ganze Lebensart – das noch ein bisschen im Bett liegen bleiben, sich der Gemütlichkeit, der Bettwärme hingeben. Ausbutzeln kann durchaus als Hobby durchgehen. 2022 fiel die Wahl auf "nausbelzen", was so viel heißt, wie aus der Stube hinaus in die Natur geschickt oder getrieben werden. Es beschreibt eine erzgebirgische Eigenheit.

Während andernorts Tasse, Pott, Tippl oder Haferl gefüllt werden sollen, reicht der Erzgebirger sein Dippl über den Tresen. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Hochdeutsche Erklärungen müssen auch sein

Jedem beim Erzgebirgsverein oder der Zeitung eingereichten Begriff ist eine kurze hochdeutsche Erklärung beizufügen. Eine Jury filtert dann, so erklärt es der Verein, aus den Einsendungen die zehn passendsten Begriffe heraus. Die Öffentlichkeit darf über diese Begriffe abstimmen.

Wörter "Rund um die Küche" gesucht

In diesem Jahr suchte der Verein mit dem Thema "Rund um die Küche" das Erzgebirgswort des Jahres. Knapp 400 Einsendungen kamen zusammen. Das waren rund 200 weniger als im vergangenen Jahr. Und so klingen die gesuchten Wörter in der Mundart.

Die Begriffe waren in der engeren Auswahl:

Die zehn Kandidatenwörter 2023
ErzgebirgischHochdeutsch
ArdäppelquetschKartoffelpresse
DipplTasse oder kleiner Topf
ButtersanglBürste mit relativ lagen Borsten
HietrabratlTablett
HitschFußbank
KließlhebrBüstenhalter
NieslmoßMessbecher
HobrHafer
SterzTopfdeckel
UfntoppOfentopf, in den alten Herdöfen eingelassener gusseiserner Behälter mit Deckel zur Warmwasserbereitung

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MDR (ali/sho)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 05. November 2023 | 19:00 Uhr

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