CyberkriminalitätNach Cyberangriff auf Bergakademie Freiberg: LKA übernimmt Ermittlungen
Nach dem mutmaßlichen Cyberangriff auf die TU Bergakademie Freiberg haben IT-Spezialisten die Internetverbindung der Einrichtung gekappt. Zu den Hintergründen des Angriffs ermittelt nun das Landeskriminalamt Sachsen.
- Nach dem Internetausfall an der Bergakademie Freiberg ermittelt jetzt das LKA.
- Der Ausfall des Internets an der Bergakademie hat zahlreiche Onlineanwendungen lahmgelegt.
- Techniker im Rechenzentrum mussten das Internet herunterfahren, um die Fehlerquelle in Ruhe zu suchen.
Nach dem mutmaßlichen Angriff auf das Computernetz der Bergakademie Freiberg hat das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) die Ermittlungen übernommen. Wie die Universität mitteilte, habe man das LKA über die Attacke informiert. Spezialisten der Behörde würden nun zu den Ursachen und Hintergründen des Angriffs ermitteln.
Attacke führt zum Ausfall des Internets
Der Angriff auf das Netzwerk der Uni hatte über mehrere Tage zum kompletten Ausfall des Internets geführt. Um den Fehler zu finden, hatte das Rechenzentrum der TU Freiberg nach eigenen Angaben "alle Verbindungen zum Internet" gekappt. Was zunächst wie eine technische Störung aussah, habe sich später als Cyberanschlag entpuppt. Es sei keine E-Mail-Kommunikation möglich. Sämtliche Onlinedienste seien nicht nutzbar, teilte die Hochschule am Donnerstag mit. Auch die Lehre sei davon betroffen. Dazu sei in der universitären Mineraliensammlung "Terra Mineralia" keine Zahlung mit der EC-Karte möglich gewesen.
Nach Störung begann Fehlersuche
Die Störung besteht seit Dienstagabend, berichtete die Büroleiterin des Rektors, Ellen Weißmantel, MDR SACHSEN. Tags darauf sei die IT-Infrastruktur heruntergefahren worden. "Es ging darum, während der Fehlersuche durch das Rechenzentrum keine externen Zugriffe auf das Netz der Universität zu ermöglichen", erklärte Weißmantel. Als Ursache sei "ein Cyberangriff" entdeckt worden. "Wir haben ihn erfolgreich abgewehrt."
TU Freiberg: "Cyberangriff erfolgreich abgewehrt"
Wie Weißmantel weiter sagte, habe man neben dem LKA auch die "Gremien des Deutschen Forschungsnetzes informiert". Die Hochschule hofft, ihren Betrieb ab Anfang der kommenden Woche wieder normal aufnehmen zu können.
Wegen eines Cyberangriffs musste bereits die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) ihren Vorlesungsbetrieb in der ersten Jahreswoche aussetzen. Einen Tag vor Heiligabend wurde die Hochschule Ziel einer Cyberattacke. Die IT-Infrastruktur musste daraufhin heruntergefahren und vom Netz getrennt werden. Im Frühjahr 2022 hatten Hacker an der Universität Leipzig Tausende Nutzerdaten der Bibliothek gestohlen und im darauffolgenden Herbst einen Angriff mit Erpressungssoftware gestartet.
MDR (wim/ben)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 19. Januar 2023 | 15:30 Uhr
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