KriminalitätTelefonbetrug: Rentnerin aus Region Plauen verliert 30.000 Euro
Seit Jahren treiben Telefonbetrüger auch in Sachsen ihr Unwesen. Vor allem ältere Menschen werden von ihnen per Enkeltrick oder Schockanruf immer wieder um viel Geld erleichtert. Jetzt war eine Rentnerin in der Region Plauen betroffen. In Südwestsachsen hatten sich die Fälle zuletzt gehäuft. Die Polizei setzt auf verstärkte Präventionsarbeit.
- Eine Rentnerin aus der Region Plauen hat infolge eines Schockanrufes 30.000 Euro eingebüßt.
- Zwei Eheleute aus Dresden waren ebenfalls per Telefonbetrug um dieselbe Summe gebracht worden.
- Die Polizei will solche Fälle mit verstärkter Präventionsarbeit verhindern.
Die Polizei warnt erneut vor Telefonbetrügern im Raum Südwestsachsen. Am Donnerstag wurden ein Dutzend sogenannter Schockanrufe gemeldet. Dabei wird vornehmlich älteren Menschen vorgegaukelt, dass Verwandte einen Unfall hatten und nun eine Kaution nötig sei. Eine Rentnerin fiel auf den Trick herein und verlor dabei 30.000 Euro. Bis jetzt hatten sich die aktuellen Fälle auf den Bereich Plauen beschränkt. Es kann aber laut Polizei nicht ausgeschlossen werden, dass die Telefonbetrüger auch woanders aktiv werden.
Auch Ehepaar in Dresden verliert 30.000 Euro
Derartige Schockanrufe sind in vielen Regionen Sachsens seit Jahren ein Problem. Reichlich eine Woche vor dem Fall in der Region Plauen war ein Rentnerpaar aus Dresden betroffen. Es hatte laut Polizei 30.000 Euro an einen Geldboten übergeben. Die Täter hatten sich am Telefon als Ermittler und Staatsanwälte ausgegeben. Sie behaupteten, der Sohn des Ehepaares habe einen tödlichen Unfall verursacht und käme nur gegen Kaution auf freien Fuß. Daraufhin zahlten die Beiden. Als die Täter danach 40.000 Euro forderten ging das Paar zur Polizei.
Leipzigerin überweist vierstellige Summe an Betrüger
In Leipzig hat es eine 61 Jahre alte Seniorin Ende der vergangenen Woche erwischt. Wie die Polizei mitteilte, wurde sie per SMS gebeten, sich bei ihrer vermeintlichen Tochter via WhatsApp zu melden. Die Unbekannten hätten sich dann als Tocher ausgegeben und die Seniorin dazu bewegt, eine niedrige vierstellige Summe zu überweisen. Die Polizei empfiehlt in diesen Fällen, unbedingt die alte, bekannte Nummer der Kinder anzurufen und keinesfalls auf die Forderungen der Trickbetrüger einzugehen.
Polizeidirektion Görlitz setzt bei Telefonbetrug auf Prävention
Auf dem Schirm hat den zunehmenden Telefonbetrug auch die Polizeidirektion Görlitz. Sie betont in ihrer Polizeibilanz für 2022 die hohe öffentliche Wirkung von Betrugsdelikten wie Enkeltrick oder Schockanrufen. Präventionsmitarbeiter der Polizei hätten daher via Medien oder Info-Broschüren die entsprechenden Zielgruppen informiert, hieß es.
Außerdem wurde den Angaben zufolge gemeinsam mit der Polizeidirektion Dresden ein Geldübergabeumschlag für Banken entwickelt. Derartige Umschläge gibt es auch schon in anderen Bundesländern. Betrugsversuche, bei denen zuvor hohe Bargeldsummen abgehoben werden müssen, sollen so schon am Bankschalter auffallen. Haben Bankmitarbeiter den Verdacht, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, händigen sie solche Umschläge aus. Mehrere darauf befindliche Fragen sollen die potenziellen Opfer noch vor Ort auf einen möglichen Betrugsversuch aufmerksam machen.
MDR (sth/mv/hhe)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 23. März 2023 | 17:30 Uhr