Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeProtest gegen Asylunterkunft im Schloss von Berggießhübel
Die rechtsextreme Kleinpartei "Freie Sachsen" hatte am Montagabend zu einer Demonstration in Berggießhübel im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufgerufen. Nach MDR-Reporterinformationen waren dem rund 2.000 Menschen gefolgt, die Polizeidirektion Dresden spricht von mehreren Hundert Teilnehmern, die Freien Sachsen selbst von 5.000. Gegen den Aufmarsch der Freien Sachsen und für Weltoffenheit hatte sich am Abend zudem eine Gruppe von nach Polizeiangaben 70 Menschen positioniert.
Überlegungen zu Flüchtlingsunterkunft im Schloss Friedrichsthal
Anwohner protestierten mit Anhängern der Freien Sachsen gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Schloss Friedrichtsthal von Berggießhübel. Der Schlossbesitzer dementierte vor Ort: Einzig die Unterbringung von ukrainischen Müttern mit ihren Kindern sei im Gespräch gewesen. Dem ist wohl nicht so. Thomas Peters, Bürgermeister von Bad Gottleuba-Berggießhübel, bestätigte MDR SACHSEN Gespräche mit dem Landratsamt zu einer möglichen Asylunterkunft im Schloss. Der Eigentümer habe dem Landkreis das Schloss angeboten.
Der Eigentümer hat dem Landkreis das Schloss zur Unterbringung von Flüchtlingen angeboten.
Thomas Peters | Bürgermeister von Bad Gottleuba-Berggießhübel
Bürgermeister kann Aufregung nachvollziehen
Peters sagte, er könne die Aufregung der Bürger ein Stück weit nachvollziehen. Grenzkontrollen bekomme die Regierung nicht zustande, dann laufe man jemandem hinterher, dem man im Normalfall nicht hinterherlaufen würde, so der Bürgermeister mit Blick auf den rechtsextremen Hintergrund des Demoveranstalters.
Die Demonstration verlief nach Aussagen der Polizei ohne besondere Vorkommnisse - mit einer Ausnahme: Ein Böller sei während des Aufzugs gezündet worden.
MDR (ama)