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Rettungshündin Blair hat am Ostersonntag den richtigen Riecher gehabt. Nach neunstündiger Suche hat sie den Einsatzkräften den Weg zu dem vermissten Fünfjährigen gewiesen. Bildrechte: xcitepress

Erfolgreiche SuchaktionRettungshündin Blair findet vermissten fünfjährigen Jungen in Sächsischer Schweiz

01. April 2024, 12:47 Uhr

Glückliches Ende: Bei einem Familienausflug am Ostersonntag in der Sächsischen Schweiz verschwindet ein kleines Kind. Nachdem die Eltern erfolglos ihren fünfjährigen Jungen suchen, alarmieren sie die Polizei. Diese rückt, gemeinsam mit Bergwacht, Rettungshundestaffel und Nationalpark-Rangern, in die Felsenwelt aus. Am Ende wittert eine Vierbeinerin die Spur des Jungen.

Der am Ostersonntag bei einem Familienausflug in der Sächsischen Schweiz vermisste kleine Junge ist wohlbehalten aufgefunden worden. Wie die Polizei am späten Sonntagabend mitteilte, wurde der fünfjährige Jonas nach rund neunstündiger Suche gegen 22 Uhr gefunden.

Der Junge sei leicht unterkühlt gewesen und habe einige kleine Blessuren erlitten. "Er befand sich etwa 500 Meter von der Stelle entfernt im Wald, wo er zuletzt gesehen wurde", sagte ein Sprecher der Dresdner Polizeidirektion am Ostermontag. Wo das Kind währenddessen war und was es gemacht hat, blieb zunächst offen.

Auf dem Laufrad unterwegs - und plötzlich weg

Die Familie mit zwei Kindern aus dem nahen Dresden war mittags auf dem Knotenweg zum Amselsee oberhalb des bekannten Kurortes Rathen unterwegs, als Jonas plötzlich verschwand. "Der Fünfjährige ist mit seinem roten Laufrad vorausgeeilt und verschwand an einer Spitzkehre aus dem Sichtfeld der Eltern", sagte der Polizeisprecher. "Als sie dort ankamen, war er weg." Knapp eine halbe Stunde hätten Vater und Mutter selbst gesucht, dann ihren Sohn vermisst gemeldet. Zum Zeitpunkt des Verschwindens waren sehr viele Besucher in dem beliebten Gebiet unweit der Felsenbühne Rathen unterwegs.

Etwa 80 Rettungskräfte waren bei der Suche nach dem Jungen im Einsatz. Bildrechte: Verbund sächsischer Rettungshunde

Großaufgebot auch mit Hunden und Hubschrauber im Einsatz

Nach dem Notruf der Eltern kam ein Großaufgebot zum Einsatz. Polizisten, Rettungskräfte von Bergwacht und Nationalpark-Ranger durchstreiften das teils unwegsame Gebiet, das zudem mit Hubschraubern und Drohnen des Roten Kreuzes (DRK) überflogen wurde. "Das volle Programm", hieß es, bis hin zur Wasserschutzpolizei, die auf der Elbe ausgangs des Tals patrouillierte, "falls der Junge runter radelt".

Bis zum späten Abend haben Einsatzkräfte den kleinen Jungen gesucht - mit Erfolg. Bildrechte: Daniel Förster

Menschenmassen am Ostersonntag hinderlich beim Rettungseinsatz

Die Polizei hatte bei der fieberhaften Suche nach dem Jungen auch auf die unzähligen Besucher gesetzt. Doch die vielen Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler erschwerten eher den Rettungseinsatz. Der Amselsee und die Tour von Rathen dorthin gehören zu den beliebtesten Wander- und Ausflugszielen im Elbsandsteingebirge. "Und bei dem schönen Wetter und Feiertag waren Massen von Menschen unterwegs", sagte der Polizeisprecher. Da könne ein so kleiner Junge schnell übersehen werden.

Ich bin so erleichtert und so dankbar, dass so viele Helfer uns geholfen haben und uns beigestanden haben. Das kann man gar nicht ausdrücken diese Todesangst.

Mutter von Jonas

Um 22:05 Uhr kam dann die erlösende Nachricht: Das Kind lebt. Rettungshündin Blair hatte den richtigen Riecher und führte die Einsatzkräfte zu dem Jungen im Wald, der auch noch sein Laufrad bei sich hatte. "Wir sind alle froh, dass die Sache glücklich ausgegangen ist", sagte der Polizeisprecher. Jonas Mutter bedankte sich erleichtert und völlig überwältigt bei den Helfern: "Ich bin so erleichtert und so dankbar, dass so viele Helfer uns geholfen haben und uns beigestanden haben. Das kann man gar nicht ausdrücken diese Todesangst."

Am Ostersonntag wurde ein Fünfjähriger in der Sächsischen Schweiz vermisst. Die Polizei war unter anderem mit einem Hubschrauber im Einsatz. Bildrechte: Marko Förster

Auch Philipp Gläser von der Rettungshundestaffel Sachsen zeigte sich am Ende des Abends sehr zufrieden. 16 Hunde waren insgesamt im Einsatz. "Die Hunde haben einen sehr guten Job geleistet", freut sich Gläser. Die Beschaffenheit des Geländes und die Dunkelheit hätten den Einsatz erschwert. "Es gibt ein sehr großes Leckerli heute Abend."

MDR (dkö/dkn)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 01. April 2024 | 07:00 Uhr