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PolitikVor Parteitag: Langjähriger FDP-Chef Holger Zastrow tritt aus Partei aus

16. Januar 2024, 13:37 Uhr

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Der frühere sächsische FDP-Chef Holger Zastrow tritt aus der Partei aus. Entsprechende Medienberichte der "Bild" und der "Sächsischen Zeitung" bestätigte der Landesverband der Freien Demokraten am Dienstag. Zastrow selbst bestätigte den Austritt auf der Kurznachrichtenplattform "X" (vormals Twitter).

Holger Zastrow hat seinen Austritt aus der FDP angekündigt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Peter Endig

Entfremdung führt zu Bruch

Wie Zastrow der "Bild"-Zeitung sagte, habe er sich von der FDP "entfremdet". "Es tut mir in der Seele weh, aber es geht nicht mehr. Ich ertrage die Berliner Politik nicht mehr", zitiert die Zeitung den 55-Jährigen. Anlass für seinen Schritt sei bei aller Kritik nicht die Politik des sächsischen FDP-Landesverbandes oder die der FDP in Dresden, sondern die Politik der FDP in der Ampel, hieß es. Vor allem das Zusammengehen der Liberalen mit den Grünen sei ein No-Go.

In dem bei "X" veröffentlichten Statement schrieb Zastrow, er habe mit der Entscheidung lange gehadert und gezögert. Schlussendlich hätten die Bauernproteste und die Reaktionen darauf aber zu seinem Entschluss geführt. "Nach der Rede des Bundesvorsitzenden (Christian Lindner, Anm.d.R.) war ich emotional total angefasst, weil ich wusste, dass es das war", schrieb Zastrow. Sie sei der letzte Anstoß gewesen.

Dank aus der Partei

Der sächsische FDP-Generalsekretär Philipp Hartewig dankte Zastrow für ein "einzigartiges Engagement", blickte aber auch auf die jüngste Vergangenheit zurück. "Seine Entfremdung zur FDP war in den letzten Jahren häufiger sichtbar geworden. Wir bedauern trotzdem seine Austrittsabsicht sehr, denn einen Holger Zastrow kann man sich ohne FDP eigentlich gar nicht vorstellen", so Hartewig. Sein Austritt sei politisch wie auch menschlich ein großer Verlust für die Freien Demokraten. Am kommenden Wochenende will die FDP auf einem Listenparteitag ihren neuen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Herbst küren.

Lange politische Karriere

Zastrow gilt als Urgestein der sächsischen Liberalen. Zur Wendezeit gründete er die Nachwuchsorganisation Jungliberale Aktion in Dresden mit. 1999 übernahm er die FDP als Vorsitzender, nachdem sie bei der Landtagswahl im gleichen Jahr mit 1,1 Prozent der Stimmen abgestürzt war. 20 Jahre lang führte Zastrow die Sachsen-FDP und war von 2004 bis 2014 zugleich ihr Fraktionschef im Landtag. Zwischen 2011 und 2013 war Zastrow Vize-Bundesvorsitzender der Freien Demokraten. Zurzeit ist er Stadtrat für die FDP in Dresden.

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MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 16. Januar 2024 | 15:30 Uhr