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Neue Spielzeit 2024/25Frank Castorf kehrt ans Staatsschauspiel Dresden zurück

16. April 2024, 15:47 Uhr

Das Staatsschauspiel Dresden hat das Programm der kommenden Spielzeit 2024/25 vorgestellt. Ein Höhepunkt: Regie-Star Frank Castorf wird erneut in Dresden inszenieren. Nach "Wallenstein" bringt er nun "Dantons Tod" von Georg Büchner auf die Bühne. Das Stück ist eine von 23 geplanten Premieren. Weiterhin sollen zum Beispiel Stücke nach Liv Strömquist und Hendrik Bolz inszeniert werden.

  • In der neuen Spielzeit wird Frank Castorf "Dantons Tod" von Georg Büchner inszenieren.
  • Neben zahlreichen Klassikern steht eine Adaption von Hendrik Bolz' Buch "Nullerjahre" an.
  • Außerdem übernimmt Christiane Lehmann die Leitung der Bürgerbühne in Dresden.

"Wir können uns mit unserer Arbeit nicht loslösen von der Gegenwart", sagte Joachim Klement, Intendant am Staatsschauspiel Dresden, MDR KULTUR. Er will mit der neuen Spielzeit bewusst Ressentiments und Angst etwas entgegensetzen – und für eine offene, vielfältige Gesellschaft werben. Zum Auftakt ist eine Neuinszenierung von Lessings "Nathan der Weise" zu sehen. "Wir haben überlegt, ob wir durch dieses wunderbare Lehrstück der aufklärerischen Toleranz etwas darüber erzählen, eine Utopie in Zeiten der Krise zu bewahren“, erläutert Klement.

Intendant Joachim Klement (2 v.r.) will in der neuen Spielzeit am Staatsschauspiel Dresden Impulse für eine offene Gesellschaft geben. Bildrechte: Staatsschauspiel Dresden/Sebastian Hoppe

Frank Castorf inszeniert "Dantons Tod"

Ein weiterer Höhepunkt: In der neuen Spielzeit wird Frank Castorf nach Dresden zurückkehren. 2022 hat er hier bereits "Wallenstein" inszeniert. In der kommenden Spielzeit widmet sich der Regisseur "Dantons Tod" von Georg Büchner. In seiner Inszenierung wird Castorf "die Beschäftigung mit den Grundlagen unserer heutigen Gesellschaft" fortführen, kündigt das Staatsschauspiel Dresden an.

Als moderne Klassiker finden sich unter andem "Die Ratten" von Gerhart Hauptmann und "Jane Eyre" nach Charlotte Brontë im Spielplan. Als Sommertheater Open Air 2025 setzt Robert Gerloff im Innenhof des Japanischen Palais Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" in Szene.

"Es gibt den einen oder anderen Klassiker mehr", gibt Intendant Joachim Klement im Gespräch mit MDR KULTUR zu, um dann den Schriftsteller Rainald Goetz zu zitieren: "Ein Merkmal, geradezu das Kardinalssymptom des Hits wie des Klassikers ist schließlich: dass er Mut macht, einem neue Kraft gibt, neue Stärke, neues Neu und neue Wut für die nächste neueste Attacke."

Auch im Programm: Liv Strömquist und Hendrik Bolz

Zudem ergründet Regisseurin Katrin Plötner nach "Ich fühl's nicht" erneut das theatrale Potential einer Graphic Novel von Liv Strömquist – am 5. Oktober 2024 feiert "Im Spiegelsaal" seine Premiere in Dresden. Eine weitere Adaption steht mit "Nullerjahre" an. Vorlage ist hier das gleichnamige Buch von Hendrik Bolz, das eine Coming-of-Age-Geschichte mit einer Analyse der 1990er und Nullerjahre im Osten verbindet. Außerdem ist eine Adaption von "Der Komet" zu sehen. Büchner-Preisträger Durs Grünbein verwebt in dem Text die Geschichte seiner Großmutter mit einem beeindruckenden Dresden-Porträt und einer Sozialstudie der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland.

Noch wird Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" in Dresden gezeigt, in der kommenden Spielzeit inszeniert Frank Castorf "Dantons Tod". Bildrechte: Sebastian Hoppe

Bürgerbühne startet mit neuer Leiterin in die Spielzeit

Mit Beginn der Spielzeit 2024/25 übernimmt Christiane Lehmann die Leitung der Bürgerbühne am Staatsschauspiel. Sie kehrt vom Deutschen Theater Berlin nach Dresden zurück, um dem Mitmach-Theater neue Impulse zu geben. Die Bürgerbühne ist im Kleinen Haus mit vier neuen Arbeiten vertreten, darunter unter anderem die Uraufführung "Droge Faust". Das Jugendprojekt zu Sucht und Rausch basiert auf Goethes "Faust". Christiane Lehmann inszeniert beim Rechercheprojekt "Klassenbeste" mit Töchtern und deren Müttern – inspiriert von Marlen Hobracks Buch "Klassenbeste - Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet".

Quellen: MDR KULTUR, Staatsschauspiel Dresden
Redaktionelle Bearbeitung: tda

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