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DemonstrationExistenzsorgen im Handwerk: Lautstarker Protest in Dresden

14. Oktober 2022, 18:30 Uhr

Handwerksleute aus der Oberlausitz und aus dem Raum Dresden machten am Freitag auf dem Dresdner Neumarkt ihrem Ärger Luft. Mit Nachdruck fordern sie von der Landes- und Bundesregierung ein entschlossenes Entgegenwirken in Bezug auf die steigenden Preise für Gas und Energie.

Aus Frust wegen der gestiegenen Energiepreise und aus Sorge um Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk ist die Branche am Freitag auf die Straße gegangen. Für die Demonstration angemeldet waren 1.000 Personen. Die Handwerkerinnen und Handwerker aus der Oberlausitz und aus der Umgebung Dresdens demonstrierten unter anderem gegen die extremen Preissteigerungen, die Betrieben und Beschäftigten vor allem im Energiebereich zu schaffen machen. Sie warfen der Bundesregierung vor, nicht wirklich alles zu tun, um die Energieknappheit zu überwinden und den Preisauftrieb zu dämpfen. Aufgerufen zur Protestaktion hatte die Dachdecker-Innung Bautzen.

Konkrete Forderungen waren

  • die CO2-Steuer abzuschaffen,
  • alle zur Verfügung stehenden Kraftwerke in Betrieb zu nehmen, um den Strompreis zu deckeln,
  • und die Senkung der Lohn- und Einkommensteuer, um die Kaufkraft in der Bevölkerung zu erhalten.

Vor allem Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf, wie zum Beispiel Lebensmittelhandwerksbetriebe, würden sich in ihrer Existenz akut bedroht sehen, so die Initiatoren. Die Redebeiträge vor Ort hörten sich mehrere Vertreterinnen und Vertreter der Landespolitik an, so zum Beispiel Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und CDU-Fraktionschef Christian Hartmann.

Auch im Raum Zittau haben Unternehmer und Unternehmerinnen gegen die gestiegenen Energiepreise demonstriert. Mit einem Auto- und Lastwagenkorso bildeten sie auf den Bundesstraßen 96 und 178 eine kilometerlange Kolonne. Laut Polizei zählte der Korso knapp 700 Fahrzeuge.

Unter die Handwerksleute in Dresden mischten sich auch Anhänger der "Freien Sachsen". Die Partei hatte zur selben Zeit eine Versammlung unweit der Handwerker-Demo angemeldet, um das Anliegen der Handwerksbetriebe "zu unterstützen".  Nach Einschätzung des Sächsischen Verfassungsschutzes setzt sich die Anhängerschaft der "Freien Sachsen" überwiegend aus namhaften sächsischen Rechtsextremisten zusammen.

MDR (kav)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSENSPIEGEL | 14. Oktober 2022 | 19:00 Uhr