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Ohne finanzielle Sicherheit droht die Insolvenz. Viele Krankenhäuser in Sachsen müssen Überbrückungskredite aufnehmen. Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Drohende InsolvenzSächsische Krankenhäuser leiden unter hohen Energiepreisen

29. November 2022, 05:30 Uhr

Die Krankenhausgesellschaft Sachsen schaut besorgt auf die nächsten Monate. Die hohen Energiekosten, die Inflation und Personalausfall stellen die Krankenhäuser im Freistaat demnach vor Herausforderungen. Viele Krankenhäuser müssten Kredite aufnehmen, um Mitarbeitende weiter bezahlen zu können.

Erst hat die Corona-Pandemie die Krankenhäuser an die Belastungsgrenze gebracht, nun haben die Einrichtungen mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen. In diesem Jahr rechnen die sächsischen Krankenhäuser mit einem Defizit von 92 Millionen Euro, im nächsten Jahr mit 88 Millionen Euro. Das teilte der stellvertretende Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen, Friedrich München, mit. Zahlreiche Krankenhäuser müssten derzeit Überbrückungskredite aufnehmen, um Löhne und Rechnungen bezahlen zu können.

Ohne finanzielle Zusagen droht die Insolvenz

München betonte, deshalb sei es wichtig, dass die geplante Gas- und Strompreisbremse schnell greife: "Die Krankenhäuser benötigen zunächst Finanzierungssicherheit, denn die Inflation setzt den Kliniken immer stärker zu." Anfang November hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe zugesagt. München fordert, dass dieses Geld spätestens im Januar bei den Krankenhäusern ankommt, denn "ohne feste finanzielle Zusagen ist mindestens ein Drittel insolvenzgefährdet."

Krankenhäuser haben auch mit Personalmangel zu kämpfen

Zudem haben einige Kliniken mit einem coronabedingt hohen Krankenstand zu kämpfen. Derzeit falle bis zu einem Viertel der Ärzte und Pflegekräfte aus. Grund seien auch die anstrengenden vergangenen zwei Jahre, sagt München: "Verschärft wird die Personalsituation dadurch, dass viele Beschäftigte, vor allem aus sensiblen Bereichen, nach den Strapazen der Corona-Jahre kräftemäßig am Ende sind. Sie fallen dann meist über einen längeren Zeitraum aus."

MDR (toz)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 28. November 2022 | 11:00 Uhr