FreikörperkulturFKK-Tag im Irrgarten der Sinne bei Frohburg
Im Irrgarten der Sinne bei Frohburg gab es am Sonntag den siebten FKK-Tag. Zahlreiche Fans der Freikörperkultur nutzen das Angebot, ganz ohne Textilien und mit allen Sinnen den Irrgarten zu erleben. Sie kamen aus Berlin, Hessen und natürlich aus Sachsen.
Inhalt des Artikels:
Gleich am Eingang des Irrgartens wird klar, mit Beinkleid oder anderer textiler Körperbedeckung ist an diesem Tag kein Reinkommen. Im Irrgarten der Sinne bei Frohburg stand an diesem Sonntag trotz kühler Temperaturen alles im Zeichen der Freikörperkultur und eine große Plane verkündete: "Ab hier ohne!"
Alle Sinne werden angesprochen
"Weil es kalt ist, darf man die Jacke anlassen", erlaubt Jörg Günther, Chef des Irrgartens und Gastgeber für die Nudisten. Bis zum frühen Nachmittag sind laut Günther mehr als 50 Besucher gekommen, auch aus der Schweiz, Bayern, Hessen und Berlin. "Wir wollen den Gästen einen geschützten Raum anbieten. Nackt bewegen in Deutschland ist nicht verboten", sagt Günther. "Und nackt zu wandern, da erlebt man die Natur mit allen Sinnen", erklärt er, während er angezogen den Eingang seines Irrgartens bewacht.
Wir wollen den Gästen einen geschützten Raum anbieten. Nackt bewegen in Deutschland ist nicht verboten.
Jörg Günther | Irrgarten der Sinne
Martin aus der Nähe von Pirna kann das nur bestätigen. Seit 2015 ist er Nudist, organisiert seit 2018 die Nacktwanderwoche in Sachsen. Nackt durch die Natur zu streifen, sei etwas Besonderes. "Sonne, Wind oder Regen werden intensiver wahrgenommen", erklärt er.
Auch seine Kollegen, die mit ihm an diesem Tag durch den Irrgarten streifen, empfinden so. Gerold aus Berlin hat zum Beispiel keinerlei Badehose, genießt so oft es geht sein Nacktsein.
Wenig Nachwuchs und kaum Frauen
Was auffällt beim 7. FKK-Tag im Irrgarten: Fast nur Männer sind unterwegs und nicht nur das. Kaum ein junger Mensch hat sich hier ausgezogen. Die meisten Besucher sind "ältere Semester". Frauen seien etwas zurückhaltender, sagt Martin. Auch bei den Wanderungen, die er organisiert, sei der weibliche Anteil eher gering. Er würde sich freuen, mehr junge und weibliche Menschen für diese Art des Naturerlebens begeistern zu können. "Frauen sind, wenn sie alleine sind, vorsichtig. Die müssen sich nicht gleich ausziehen, da kommen wir ihnen auch entgegen. Wir setzen ihnen nicht die Pistole auf die Brust 'Ihr müsst nackt wandern gehen, sondern schaut es auch an, schaut wie die Gruppe drauf ist'", erzählt er.
Frauen sind, wenn sie alleine sind, vorsichtig. Die müssen sich nicht gleich ausziehen, da kommen wir ihnen auch entgegen.
Martin | Nudist
Im nächsten Jahr soll es den achten FKK-Tag im Irrgarten der Sinne geben. Mit den hohen Hecken sind die Nackten in dem 3,5 Kilometer langen Labyrinth auch ungestört vor Blicken von außen. Wer es bis dahin nicht aushält in seiner Kleidung: Vom 18. bis 28. Juli steht die Nacktwanderwoche an, mit Wanderungen durch die Sächsische Schweiz und das Zittauer Gebirge.
FKKDie Anfänge der Freikörperkultur liegen im ausgehenden 19. Jahrhundert in Deutschland. Vor allem in der DDR hatte sie später viele Anhänger. Verbreitet ist sie bis heute besonders beim Baden etwa an der Ostsee oder an Seen im Inland. Im Harz etwa gibt es auch einen Naturistenstieg, wo Wanderer nackt durch die Natur streifen können. Nach Angaben des Verbandes für Freikörperkultur gibt es in Deutschland mehr als 130 FKK-Vereine.Verband für Freikörperkultur
MDR (bb)
Alles anzeigen
Alles anzeigen
Kommentare
{{text}}