Letzte GenerationNach Freispruch: Klimaaktivisten kleben sich wieder in Leipzig auf Straße fest
Im vergangenen Jahr haben fünf Anhänger der Klimagruppe Letzte Generation eine wichtige Verkehrsader in Leipzig blockiert. Obwohl die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe forderte, wurden die Angeklagten freigesprochen. Die Richterin nannte dafür mehrere Gründe. Kurz nach dem Urteil klebten sich einige der zuvor Freigesprochenen wieder auf einer Straße in Leipzig fest.
- Fünf Klimaprotestierende der Letzten Generation sind vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen worden.
- Die Richterin begründete ihr Urteil damit, dass der Protest nicht "verwerflich" gewesen sei.
- Drei der Klimaprotestierenden klebten sich nach Urteilsverkündung wieder auf einer Straße fest.
Im Prozess gegen fünf Klimaprotestierende der Letzten Generation sind alle Angeklagten freigesprochen worden. Nach Informationen einer MDR-SACHSEN-Reporterin folgte das Amtsgericht Leipzig damit der Empfehlung der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe gefordert. Die Angeklagten hatten sich vor einem Jahr auf dem Leipziger Innenstadtring festgeklebt. Die Anklage lautete auf Nötigung im Straßenverkehr.
Der Tatbestand der Nötigung ist zwar erfüllt gewesen, wie die Vorsitzende Richterin Laura Jankowski am Dienstag erklärte. Die Beeinträchtigungen seien jedoch nur kurzzeitig und die Polizei sowie die Presse zuvor informiert gewesen. Zudem sei für Notfälle eine Rettungsgasse freigehalten worden. "Der Protest richtete sich gegen die Folgen der Klimakrise und speziell gegen den Autoverkehr", betonte Jankowski. Daher sei der Protest nicht als verwerflich anzusehen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe zu jeweils 30 Tagessätzen gefordert.
Letzte Generation blockierte Verkehr mehrere Minuten lang
Die drei Frauen und zwei Männer hatten sich Mitte Juni vergangenen Jahres auf dem Leipziger Innenstadtring festgeklebt. Für mehrere Minuten war es dabei zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe im Wesentlichen eingeräumt und mit dem Kampf gegen die Klimakrise begründet.
Freigesprochene kleben sich wieder auf Straße fest
Nur wenige Minuten nach dem Freispruch der fünf Angeklagten haben Klimaprotestierende am Dienstag eine Hauptverkehrsstraße in Leipzig blockiert. Nach Angaben der "Deutschen Presseagentur" setzten sich zehn Frauen und Männer auf eine Kreuzung und protestierten gegen die Folgen der Klimakrise. Einige klebten sich demnach beim Eintreffen der Polizei mit den Händen an der Straße fest, darunter auch drei der eben erst Freigesprochenen. Zuvor hatten bereits zwei Autofahrer versucht, die Demonstranten gewaltsam von der Straße zu ziehen.
MDR (phb/gri)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 04. Juli 2023 | 13:30 Uhr