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PilotprojektReparaturbonus: Leipziger Stadtreinigung zieht Bilanz

31. August 2022, 16:26 Uhr

Kaputte Kühlschränke, platte Fahrräder und zerschlissene Lieblingsschuhe: Vieles landet im Müll, obwohl man es reparieren könnte. Mit dem sogenannten Reparaturbonus sollten die Leipziger Bürgerinnen und Bürger dazu animiert werden, ihre Gegenstände zu reparieren. Nun geht das Pilotprojekt zu Ende. Erfolgreich?

von MDR

Es muss nicht immer der Neukauf sein, reparieren kann sich lohnen und ist dazu auch noch nachhaltiger: So lautete die Idee des Leipziger Reparaturbonusses. Am Mittwoch endet das Pilotprojekt, das Bürgerinnen und Bürger ermuntern sollte, Kleinreparaturen vorzunehmen.

Das sächsische Pilotprojekt "Reparaturbonus" hat sich in der Stadt Leipzig zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, meinte die Sprecherin der Stadtreinigung Leipzig, Susanne Zohl: "Wir haben aber schnell gemerkt, dass sich eine klare Tendenz bei Handy- und Elektrogeräten abzeichnet. In manchen Reparaturbetrieben waren die Gelder nach wenigen Tagen fast aufgebraucht."

Über 30.000 Euro Förderung

Gefördert wurde das Ganze zunächst mit 10.000 Euro, dann wurde nochmal aufgestockt: Weil das Projekt so gut angenommen wurde, dass schon eine Woche nach Projektstart das Gesamtbudget so gut wie weg war, legte sächsische Umweltministerium nochmal weitere 22.500 Euro obendrauf.

Fortsetzung folgt?

Am 31. August endet das Projekt, wie es weitergeht, ist bisher unklar. Das liege nun in den Händen des sächsischen Umweltministeriums, so Zohl. Zunächst müsse das Projekt ausgewertet werden.
Die Linke hatte währenddessen schon vor Start des Pilotprojekts im Mai einen flächendeckenden Reparaturbonus für Sachsen über die Testphase hinaus gefordert.

Der Reparaturbonus spiele eine wichtige Rolle beim Klimaschutz und bei der Nachhaltigkeit, sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen) zum Start des Projekts am 20. Mai: "Reparaturen vermeiden Ressourcenverschwendung, sie sind gut für Umwelt und Klima, denn die meisten CO2-Emissionen fallen bei der Herstellung eines Produkts an."

Ressourcen schonen und das Klima entlasten: Das will das Pilotprojekt "Leipziger Reparaturbonus". Das ist erstmal beendet. Bildrechte: IMAGO

Acht ausgewählte Betriebe hatten teilgenommen

Im Mai hatten die Leipziger Stadtreinigung und das Landesumweltministerium den Reparaturbonus gestartet. Das Ziel: Abfälle vermeiden und den Verbrauch natürlicher Ressourcen eindämmen. Bei acht ausgewählten Betrieben im Leipziger Osten konnten die Leipziger einen Zuschuss zu ihrer Reparatur bekommen: 50 Prozent, gedeckelt auf maximal 100 Euro bei Elektrogeräten und maximal 50 Euro bei Textil- und Lederwaren sowie Fahrradreparaturen.

In Thüringen gibt es den Reparaturbonus bereits flächendeckend, und zwar schon seit 2021. Auch hier kann das Projekt Erfolge verzeichnen: Laut Ministerium hatten schon innerhalb von vier Monaten rund 7.000 Thüringerinnen und Thüringer den Zuschlag beantragt.

MDR (lst)