Nutztierhaltung in SachsenTrend zu Hühnern, Bienen und Co. im eigenen Garten
Sachsen erlebt einen Trend zur Nutztierhaltung, allerdings betrifft das nicht alle Tierarten im gleichen Maße. Laut dem neuen Jahresbericht der Tierseuchenkasse waren Ende 2023 knapp 57.800 Tierhaltungen im Freistaat registriert - ein Anstieg um mehr als 1.400 im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bei kleineren Nutztieren nahm die Zahl der Tierhaltungen zu.
Neben etablierten Geflügelbetrieben und erfahrenen Rassegeflügelzüchtern interessieren sich demnach auch immer mehr Laien für die Haltung von Hühnern im eigenen Garten zur Selbstversorgung mit frischen Eiern. Allein die Zahl der Standorte von Geflügelhaltungen ist um gut 1.000 auf etwa 27.600 gestiegen. Mit zuletzt 9,2 Millionen Tieren lebten im vergangenen Jahr rund 85.800 Federtiere mehr als im Vorjahr in Sachsen.
Auch die Imkerei gewinnt weiter an Popularität: In Sachsen gemeldet waren 69.200 Bienenvölker - im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 373 und über 2.300 mehr als 2021. Auch weiden wieder mehr Schafe, Ziegen und Pferde auf Sachsens Wiesen.
Geringste Anzahl von Schweinen und Rindern seit 1992
In Sachsen wurden im vergangenem Jahr weniger Rinder- und Schweinehaltungen registriert. Rund 431.200 Rinder waren im Jahr 2023 bei der Tierseuchenkasse gemeldet, ein Minus von etwa 8.400 Tieren im Vergleich zum Vorjahr. Bei Schweinen sank die Zahl um knapp 85.400 auf etwa 488.900 Tiere.
Die Zahlen des Statistischen Landesamts Sachsen zur Nutztierhaltung in Sachsen weichen zwar aufgrund anderer Erhebungsmethoden etwas von denen der Tierseuchenkasse ab, bestätigen aber den Trend. In Sachsen wurde demnach der niedrigste Rinderbestand seit Beginn der Zählung im Statistischen Landesamt im Jahr 1992 ermittelt.
Tiere bei der Tierseuchenkasse anmelden- Wer Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe, Ziegen, Pferde, Fische oder Bienenvölker hält, ist verpflichtet, die Tiere bei der Tierseuchenkasse zu registrieren und Beiträge dafür zu zahlen. Das gilt für kommerzielle Betriebe wie für private Tierhalter gleichermaßen.
- Die Tierseuchenkasse zahlt aus den Beiträgen im Falle von Seuchenausbrüchen Entschädigungen. Außerdem finanziert sie Präventionsprogramme zur Vorbeugung von Tierkrankheiten, wie der Faulbrut bei Bienen oder das West-Nil-Virus bei Pferden.
MDR (kav)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 16. April 2024 | 10:00 Uhr