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In Sachsen wurde bis Sonntagfrüh im Nahverkehr gestreikt, wie hier bei den Verkehrsbetrieben in Görlitz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Paul Glaser

VerdiWarnstreik im Nahverkehr in Sachsen beendet

21. April 2024, 12:44 Uhr

Fahrgäste in Sachsen mussten in den vergangenen Tagen Geduld beweisen. Seit Mittwoch hatten Angestellte von Unternehmen, die dem Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) angehören, ihre Arbeit niedergelegt. Doch seit Sonntagfrüh ist der Warnstreik vorerst beendet. Gebannt ist die Gefahr damit nicht. Es droht möglicherweise ein unbefristeter Streik.

Der mehrtägige Warnstreik im Nahverkehr in Sachsen ist am Sonntagmorgen planmäßig beendet worden. Für Schüler und Berufspendler gibt es damit zum Wochenstart keine weiteren Einschränkungen. "Am Montag fahren alle Kollegen wieder planmäßig", sagte Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel. Wie es in den kommenden Tagen weitergehe, darüber werde die Tarifkommission beraten. Denkbar ist dann offenbar auch ein unbefristeter Streik. Ein zuvor mitgeteilter Verzicht auf unbefristete Streiks läuft laut Gewerkschaft am Montag aus.

In vielen Teilen Sachsens hatten von Mittwoch bis Sonntag 6 Uhr Beschäftigte von Nahverkehrsbetrieben die Arbeit niedergelegt. Hintergrund ist ein Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN).

Auch in Pleißa bei Chemnitz beteiligten sich Verdi-Mitglieder am Warnstreik im Regionalverkehr Westsachsen. Bildrechte: TNN

Gewerkschaft will 22 Prozent mehr Lohn

Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung um 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro pro Monat, sowie eine Erhöhung der Vergütung für Auszubildende und Praktikanten um 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten - beides rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Die Arbeitgeber hatten eine Erhöhung der Vergütung in drei Schritten um insgesamt 13,7 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie geboten.  

Kritik an Streiks während Abi-Prüfungen

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hatte die Streikpläne in der Zeit der Abitur-Prüfungen scharf kritisiert und gefordert, sie zu überprüfen: "Die Schülerinnen und Schüler dürfen hier nicht zum Spielball werden." Abiturienten müsse die vollständige Teilnahme an den aktuellen Prüfungen ermöglicht werden. Schulen konnten demnach den Prüfungsstart bei verspäteten Schülern deshalb zeitlich verschieben.

Letzter Streik im März

Zuletzt streikte der Nahverkehr im März in Sachsens Großstädten sowie in Plauen und Zwickau. Der damalige Warnstreik dauerte drei Tage an und wurde von Verdi damit begründet, dass die Arbeitgeber die Wertschätzung für die Gegenseite vermissen lassen würden. Zudem gelinge es kaum noch, junge Menschen für einen Jobeinstieg im Nahverkehr zu überzeugen.

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MDR (mad/wim/sth)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 18. April 2024 | 05:30 Uhr