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ArbeitskampfKeine Einigung: Unbefristeter Streik im regionalen Nahverkehr

28. April 2024, 15:28 Uhr

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Im regionalen Nahverkehr in Sachsen wird seit der Nacht von Freitag auf Sonnabend unbefristet gestreikt. Das hat die Gewerkschaft Verdi beschlossen. Wie Fachbereichsleiter Paul Schmidt MDR SACHSEN sagte, hat der Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) ein Ultimatum für ein besseres Tarifangebot verstreichen lassen. Die Beschäftigten der regionalen Verkehrsunternehmen seien deshalb aufgerufen, erneut die Arbeit niederzulegen. Laut Schmidt wollen beide Seiten am Montagvormittag um 10 Uhr erneut verhandeln. Dann werde entschieden, ob die Streiks fortgesetzt werden.

Im regionalen Nahverkehr in Sachsen wird ab Mitternacht unbefristet gestreikt. Betroffen sind vor allem Regionalbusse, Schienenersatzbusse und Fähren in mehreren Landkreisen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa

Landkreise und zwei Großstädte betroffen

Von dem Streik ist demnach das gesamte Tarifgebiet des AVN betroffen. Es umfasst nahezu alle Landkreise im Freistaat sowie regionale Busunternehmen in Dresden und Chemnitz. Im kommunalen Nahverkehr, zu dem die Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz sowie die Straßenbahn Plauen gehören, ist bereits eine Einigung im Tarifstreit erzielt worden.



Die Mitarbeitenden aller zehn AVN-Unternehmen sind zum Streik aufgerufen:

  • Euro Traffic Chemnitz
  • Regionalverkehrs Westsachsen Zwickau
  • Regionalverkehr Erzgebirge
  • Verkehrsgesellschaft Meißen
  • Regiobus Mittelsachsen
  • Dresdner Verkehrsservice GmbH
  • Regionalverkehrsbetriebe Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
  • Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda
  • Regionalbus Oberlausitz
  • Görlitzer Verkehrsbetriebe


Die tariflich angebundenen Unternehmen Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky, Straßenbahn-Bus Gesellschaft Plauen, sowie die DB Regio Bus Ost mit Niederlassung in Zittau sind ebenfalls zum Streik aufgerufen.

Bislang keine Einigung erzielt

Verdi fordert für die Beschäftigten 22 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 13,7 Prozent und einen Inflationsausgleich geboten. Um die Lohnforderung durchzusetzen, hatte Verdi die Beschäftigten mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen, zuletzt für vier Tage Mitte April.

Schülerverkehr am Montagmorgen betroffen

Auch Schülerinnen und Schüler in Sachsen sind von dem bevorstehenden Streik betroffen. Wie das Unternehmen Regionalverkehr Erzgebirge (RVE) am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte, sei damit zu rechnen, dass der Schülerverkehr nicht regulär durchgeführt wird. Zudem sei im Regional- und Stadtverkehr des RVE mit weitreichenden Ausfällen zu rechnen. Wegen der laufenden Abiturprüfungen in Sachsen hatte Kulturminister Christian Piwarz (CDU) die vorangegangenen Warnstreiks scharf kritisiert.

Die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) hat für den Streikzeitraum neben Ausfällen auf ihren Buslinien auch Einschnitte bei den VGM-Fähren angekündigt. Ebenso ist auf den Linien im Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RSVOE) mit Fahrtausfällen zu rechnen. Wie der RSVOE im Internet mitteilte, sind von den Streiks die Regionalbuslinien, Fähren, die Kirnitzschtalbahn und das Wanderschiff betroffen.

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MDR (aka/wim)/mina

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. April 2024 | 19:00 Uhr