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Der Erfurter Hauptbahnhof am Mittwochmorgen: Wegen des Lokführerstreiks fallen fast alle ICE-Verbindungen aus, nur vereinzelt fahren Fernzüge. Dagegen fahren die Regionalbahnen von Abellio und Erfurter Bahn. Bildrechte: MDR/Katja Bomeier

ArbeitskampfBahnstreik in Thüringen: Wettbewerber profitieren von mehr Fahrgästen

10. Januar 2024, 14:44 Uhr

Der Streik bei der Bahn hat in Thüringen bei der Konkurrenz der Bahn zu mehr Fahrgästen und nur zu einzelnen Ausfällen geführt. Die Lokführergewerkschaft GDL will bis Freitag streiken.

von MDR THÜRINGEN

Der Bahnstreik hat in Thüringen am Mittwoch zu erheblichen Beeinträchtigungen im Fahrplan der Deutschen Bahn gesorgt. Die Konkurrenten der Bahn hatten dagegen am ersten Streiktag nur mit vereinzelten Zugausfällen zu kämpfen. Dagegen berichteten Zugbegleiter von mehr Fahrgästen als sonst, sagte eine Sprecherin der Erfurter Bahn.

Das Unternehmen bedient teilweise dieselben Strecken wie die Deutsche Bahn. Es sei offensichtlich, dass Fahrgäste nach Alternativen suchten, um an ihr Ziel zu kommen.

Bahnkonkurrenten mit wenig Einschränkungen

Ein Stellwerk der Deutschen Bahn in Bad Köstritz (Kreis Greiz) sei offenbar wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL zunächst nicht besetzt gewesen, sagte die Sprecherin der Erfurter Bahn weiter. Dadurch habe es einzelne Zugausfälle auf den Strecken Gera - Hof und Gera - Zeitz gegeben. Seit dem späten Vormittag rolle der Verkehr aber auch auf diesen Verbindungen.

Der Betrieb der Südthüringen-Bahn, einer Tochtergesellschaft der Erfurter Bahn, laufe ebenso normal, teilte eine Sprecherin mit. Die Südthüringen-Bahn fährt beispielsweise von Erfurt aus nach Ilmenau oder Meiningen. Andernorts mussten Fahrgäste mehr Zeit einplanen.

Beim weiteren Bahnkonkurrenten Abellio hieß es ebenfalls, der Beginn des ersten Streiktages habe zunächst keine nennenswerten Auswirkungen gebracht. Es sei aber nicht auszuschließen, dass sich bis Freitag Beschäftigte des Schienennetzbetreibers am Streik beteiligten und es dadurch zu Einschränkungen kommen könnte. Abellio betreibt beispielsweise die Strecke von Sangerhausen nach Erfurt über Sömmerda oder von Weimar nach Eisenach.

Erwartet werde auf den Strecken von Südthüringen-Bahn und Erfurter Bahn auch in den kommenden Tagen eine höhere Auslastung. Beide sind ebenso wie Abellio nicht Teil des Tarifkonflikts und werden nicht bestreikt.

Die Züger der Südthüringen-Bahn fahren trotz des Streiks der Lokführer. Bildrechte: picture-alliance / ZB | Stefan_Thomas

Erhebliche Einschränkungen bei der Deutschen Bahn

Mit Beginn des Lokführerstreiks war am Mittwoch ein Notfahrplan der Deutschen Bahn in Kraft getreten. Im Fernverkehr rollten nach Angaben einer Sprecherin auf der Nord-Süd-Verbindung noch einige Züge - von München über Erfurt und Leipzig nach Berlin und Hamburg. Erhebliche Einschränkungen gebe es zudem im DB-Nahverkehr, sagte die Sprecherin. Die regionalen Fahrpläne würden täglich aktualisiert und könnten im Internet eingesehen werden. Es würden auch Busse eingesetzt. Wer seine Reise verschieben könne, solle das tun. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitag um 18 Uhr.

Im Fernverkehr gibt es einen Notfahrplan mit stark eingeschränktem Angebot geben. Dafür setzt die Deutsche Bahn längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein. Fahrgäste werden gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Bahnreisen zu verzichten oder die Reise zu verschieben. Das Unternehmen kündigte zudem Kulanzregeln an: Alle Fahrgäste, die ihre für zwischen Mittwoch und Freitag geplante Reise wegen des Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket später nutzen.

Reservierungen kostenfrei stornierbar

Die Zugbindung ist damit aufgehoben. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen. Die Lokführergewerkschaft GDL will im Personenverkehr von Mittwoch 2 Uhr bis Freitag 18 Uhr streiken.

Die Bahn war zuvor mit dem Versuch gescheitert, den geplanten Lokführerstreik der GDl zu stoppen. Das Arbeitsgericht lehnte eine einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf der GDL ab. Die Bahn will in Berufung gehen.

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MDR (luk/jhi/co)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Januar 2024 | 06:00 Uhr

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