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In den Wäldern Thüringens werden in diesem Jahr wohl wieder Bäume gefällt werden müssen. Daran ändert auch der gut gefüllte Grundwasserspiegel nichts. Bildrechte: picture-alliance / ZB | Martin Schutt

KlimawandelBorkenkäfer: Thüringer Forstanstalt erwartet erneut große Mengen Schadholz

04. Mai 2024, 12:40 Uhr

Angesichts des Klimawandels kämpft in Thüringen vor allem die Fichte um ihr Überleben. In diesem Jahr werden laut Thüringenforst erneut viele dieser eigentlich immergrünen Nadelbäume gefällt werden müssen.

von MDR THÜRINGEN

In den Wäldern Thüringens wird nach Einschätzung der Landesforstanstalt in diesem Jahr erneut eine gewaltige Menge Schadholz anfallen. Vermutlich müssten 2024 ähnlich viele vom Borkenkäfer befallene Fichten gefällt werden wie im vergangenen Jahr, sagte der Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann. Es sei unverkennbar, dass der Klimawandel den Wäldern im Freistaat schwer zusetze.

2023: 5,9 Millionen Festmeter Fichtenschadholz

2023 waren etwa 5,9 Millionen Festmeter Fichtenschadholz in Thüringen angefallen. Welch große Menge Holz das sei, werde auch im Vergleich mit der Schadholzmenge deutlich, die der Orkan Kyrill im Jahr 2007 verursacht hatte, sagte Sproßmann. Damals seien etwa 3,5 Millionen Festmeter Holz gefallen und aus den Wäldern geholt worden.

Gundwasserspiegel nach Regenfällen gut gefüllt

Die aktuell wieder gut mit Wasser gefüllten Waldböden sind dem Sprecher zufolge kein Indiz dafür, dass es den Wäldern Thüringens bald wieder besser gehen könnte. Wenn viele Bäume und Sträucher blühten und es im Frühjahr nicht ausreichend regne, sei das Wasser aus dem Waldboden sehr schnell wieder aufgebraucht. "Das Wasser geht ruckzuck auch wieder raus aus dem Boden", sagte Sproßmann.

Wald: Grundproblem Klimawandel

Die Wälder in Thüringen leiden insbesondere seit 2018 unter den Folgen des Klimawandels. Nach drei Dürresommern in den Jahren 2018, 2019 und 2020 waren die Böden so ausgetrocknet, dass Schädlinge wie der Borkenkäfer viele Bäume befallen und zerstört hatten.

An diesem Grundproblem werde sich in den nächsten Jahren nichts ändern, sagte Sproßmann. Das mache einen völlig neuen Umgang mit dem Wald nötig. "Viele unserer bisherigen Betrachtungsweisen zum Wald sind überholt, wir leben im Zeitalter des Klimawandels."

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dpa, MDR (ltt)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | Nachrichten | 17. April 2024 | 22:00 Uhr

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