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Durch die Akku-Züge könnten auch längere Strecken ohne Oberleitung überbrückt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

SchienenverkehrAkkuzüge sollen ab 2028 durch Mittelthüringen rollen

19. April 2024, 19:47 Uhr

Bundesweit sind laut Bundesverkehrsministerium von den rund 33.500 Kilometern Schienennetz nur etwa 62 Prozent elektrifiziert. Für die anderen Strecken müssen Alternativen zum Diesel gefunden werden. Eine solche Alternative könnten Akku-Züge sein.

von MDR THÜRINGEN

Der Freistaat Thüringen hat das sogenannte Mittelthüringer Akkunetz ausgeschrieben. Wie das Thüringer Infrastrukturministerium am Freitag mitteilte, sollen ab 2028 unter anderem auf den Strecken Erfurt-Ilmenau und Erfurt-Nordhausen Akku-Züge rollen.

Ein dieselbetriebener Regio-Shuttle der Erfurter Bahn (r) steht neben dem Muster Akku-Zug auf der Präsentationsfahrt im Bahnhof Plaue. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

So könnten auch längere Strecken ohne Oberleitung überbrückt werden. Teilweise sollen auch die Fahrtzeiten kürzer werden, weil elektrische Fahrzeuge häufig schneller beschleunigen könnten als Dieselzüge.

Lademöglichkeiten müssen geschaffen werden

Unternehmen, die den Auftrag erhalten wollen, müssen laut Ministerium ihre Angebote bis 11. Oktober eingereicht haben. Vergeben werden soll dann an den günstigsten Anbieter noch vor Ende des Jahres.

Für die Akku-Züge müssen nach Ministeriumsangaben an einzelnen Bahnhöfen und Streckenabschnitten noch ausreichend Lademöglichkeiten geschaffen werden. Konkret sei unter anderem vorgesehen, in Ilmenau eine punktuelle Nachlademöglichkeit für die Akku-Züge zu errichten.

Die Akkus können beispielsweise über die Oberleitungen aufgeladen werden. Bildrechte: Harry Härtel

Zusätzlich sollen in den Bahnhöfen Fröttstädt und Gotha bestehende Oberleitungsanlagen erweitert werden. Bestehende Stromentnahme-Stellen im Bahnhof Bad Langensalza sollen zudem aufgerüstet werden.

Anteil der Dieselzüge soll auf unter fünf Prozent sinken

Bis 2035 soll im Thüringer Schienenpersonennahverkehr der Anteil von Dieselzügen auf unter fünf Prozent sinken - auch um die Ziele des Landes für weniger CO2-Ausstoß zu erreichen.

Akku-Züge, die mit einem wachsenden Anteil Öko-Strom betrieben werden, könnten dazu einen Beitrag leisten. Auf längeren Strecken wie der Verbindung Weimar-Gera-Gößnitz könnten sie eine Elektrifizierung allerdings nicht ersetzen.

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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. April 2024 | 15:00 Uhr

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