Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

GottesdienstNach tödlichem Brand in Apolda soll der Opfer gedacht werden

01. September 2022, 19:55 Uhr

Am Freitag soll an die Opfer des tödlichen Brandes in Apolda erinnert werden. Der Gottesdienst ist auch als Zeichen der Solidarität geplant. Unterdessen suchen Spezialisten in der Ruine nach der Brandursache.

von MDR THÜRINGEN

Nach dem tödlichen Brand in Apolda soll am Freitag mit einem Gottesdienst der Opfer gedacht worden. Mit einer ökumenischen Andacht in der Lutherkirche ab 18 Uhr soll auch ein Zeichen der Solidarität mit der bulgarischen Community gesetzt werden, sagte die Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, Susanne Böhm.

In der Kreisstadt des Weimarer Landes leben nach Angaben der Stadtverwaltung rund 770 bulgarische Staatsangehörige. In dem vom Brand zerstörten Haus hatten bulgarische Familien gelebt. Am Mittwoch hatte sich auch die bulgarische Botschafterin ein Bild von der Situation in Apolda gemacht.

Spezialisten untersuchen Brandruine in Apolda

Am Donnerstag untersuchten Spezialisten die Ruine nach den Ursachen des Feuers. Statiker hatten laut Polizei das Haus am Vortag für die Brandursachenermittler freigegeben. Bei der ersten Begehung seien keine weiteren Opfer entdeckt worden. Wann die Untersuchungen abgeschlossen werden könnten, sei derzeit noch nicht absehbar, so die Polizei.

Mann wegen Mordverdachts in U-Haft

Bei dem Brand in dem Mehrfamilienhaus waren am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen. Ein 53-jähriger Mann starb bei dem Versuch, sich mit einem Sprung aus dem Fenster vor den Flammen zu retten. Drei weitere Leichen hatte die Feuerwehr später im Dachgeschoss des Hauses entdeckt und per Drehleiter geborgen.

Knapp zwei Dutzend Menschen wurden teils schwer verletzt, darunter auch zwei Feuerwehrleute. 30 Menschen hatten die Feuerwehrleute aus dem brennenden Haus gerettet. Ein 35 Jahre alter Mann sitzt wegen Mord- und Brandstiftungsverdachts in Untersuchungshaft.

Bislang gibt es noch keine Erkenntnisse zum Motiv für die Tat. Eine Überwachungskamera soll den Verdächtigen mit Benzinkanistern in der Hand gefilmt haben. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen Bewohner des Hauses Schulden in relativ niedriger Höhe bei dem Mann gehabt haben. Diese wollten das Geld offenbar nicht zurückzahlen, wie Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen sagte.

Mehr zum Brand in Apolda

MDR (jn)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 01. September 2022 | 18:30 Uhr