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TierschutzHilfe für "Zorro": BUND startet Schutzaktion für Gartenschläfer

16. Februar 2023, 12:18 Uhr

In den vergangenen 30 Jahren hat sich europaweit der Lebensraum des Gartenschläfers halbiert. Der BUND will die Schlafmäuse nun besser schützen. In Thüringen sollen etwa gezielt Büsche und Bäume gepflanzt werden.

von MDR THÜRINGEN

Auch in Thüringen soll der Gartenschläfer besser geschützt werden. Wie der Thüringer Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Donnerstag mitteilte, ist das Tier innerhalb weniger Jahre in vielen Regionen sehr selten geworden oder bereits verschwunden.

Situation im Mittelgebirge dramatisch

Laut Projektkoordinatorin Anita Giermann sollen unter anderem gezielt heimische Büsche und Bäume gepflanzt werden, die dem Tier Schutz und Nahrung bieten, aber auch geeignete Lebensräume wieder miteinander verbinden. Zunächst soll ein Weiher an einem Waldrand im Thüringer Schiefergebirge freigelegt werden.

Laut BUND ist die Situation in den Wäldern der Mittelgebirge besonders dramatisch. Trockenheit, Kahlschlag wegen des Befalls von Borkenkäfern und Monokulturen hätten dem Wald als Lebensraum der Gartenschläfer stark zugesetzt, hieß es. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Kampagne des BUND.

Gartenschläfer ist Tier des Jahres

Die Deutsche Wildtierstiftung hatte den Gartenschläfer im November zum Tier des Jahres 2023 ausgerufen. Damit wollte die Stiftung auf die bedrohte Art aufmerksam machen und so zu ihrem Schutz beitragen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Lebensraum des Gartenschläfers europaweit halbiert. Der zunehmende Mangel an Versteckmöglichkeiten wie Baumhöhlen oder Totholz treibt den nachtaktiven Kleinsäuger in Menschennähe, wo ihn zum Beispiel Rattengift oder Hauskatzen bedrohen.

Der Gartenschläfer gehört wie der Siebenschläfer und die Haselmaus zur Familie der Bilche. Zu seinen charakteristischsten Merkmalen gehört eine schwarze "Zorro"-Augenmaske, ein langer Schwanz und große Ohren. Der nur in der Dunkelheit aktive Gartenschläfer lebt gern in Parks und Gärten. Dort verkrieche er sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen.

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MDR (co,jn)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. Februar 2023 | 11:00 Uhr

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