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Wirtschaft und InnovationDöner zum Aufbacken kommt aus Ostthüringen

06. Februar 2024, 11:41 Uhr

Knackig aus dem Backofen: Nahe Gera hat jetzt ein Unternehmer einen Döner zum Aufbacken auf den Markt gebracht. Täglich sollen zehntausend Stück hergestellt werden. Doch das soll erst der Anfang sein.

von Kathleen Bernhardt, MDR THÜRINGEN

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Skeptische Blicke bei fast jedem, dem ich vom Aufback-Döner für Zuhause erzähle. Wie soll das funktionieren? Bleibt der Salat knackig? Schmeckt sowas überhaupt? Mustafa Demikürek lacht. Er kennt all diese Fragen. Zuerst aber zeigt er mir, wo künftig der Aufbackdöner hergestellt wird.

Ab März wird der Dönerback in Korbußen (Landkreis Greiz) produziert. Vorerst zehntausend Stück pro Tag. "Künftig sollen es zehntausend Stück pro Stunde werden", berichtet Demikürek begeistert. Kleine "Döner"-Brötchen backen - das ist nicht sein Ding. Vom Salat schneiden bis zum Vorbacken - all das passiert voll automatisch in speziell für das Unternehmen entwickelten Maschinen. Gebaut von den Weltmarktführern im Maschinenbau, sagt Demikürek stolz. Filmen und Fotografieren bleibt in der Produktionshalle aber verboten.

Mustafa Demikürek hat einen Tiefkühldöner in einem Brötchen entwickelt und sich das weltweit patentieren lassen. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

Einen sehr hohen Betrag habe der Unternehmer investiert - vom Mehl-Silo über Labor, Fertigung, Qualitätskontrolle und Verpackung. Auch für das weltweite Patent seiner Döneridee und den Schutz seines Firmenlogos.

Die Idee ist 18 Jahre in mir gereift.

Mustafa Demikürek

Döner-Versprechen: Knackig statt aufgeweicht

Seit 30 Jahren lebt Mustafa Demikürek in Gera. Fast genau so lange ist er "Dönermann", wie er selbst sagt. Er lebt Döner, hat inzwischen mehrere Läden in der Stadt. "Ich habe oft meine Kunden beobachtet und festgestellt - die meisten essen nicht im Laden, sondern nehmen ihre Döner mit nach Hause. Doch bis dahin ist der Döner kalt, das Brot durchgeweicht. Das muss doch besser gehen!" 18 Jahre ist die Idee bei Demikürek gereift.

Ganz vereinfacht gesagt: Hähnchenfleisch, Salat und eine eigene Soße werden in eine Art großes Brötchen gefüllt. 450 Gramm wiegt der Döner zum Aufbacken, "soviel wie ein normaler Döner auch". Zehn bis zwölf Minuten bei 180 Grad in den Backofen - dann sei er genussfertig, schwärmt Mustafa Demikürek.

Mustafa Demikürek testet mit MDR-Redakteurin Kathleen Bernhardt Döner zum Aufbacken. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ab März im Handel erhältlich

Er schneidet einen knusprigen Döner auf. Geschichtet sieht man Salat und Fleisch. Der Salat ist knackig, wie beim "normalen" Döner auch. "Das liegt daran, dass wir alles frisch zusammenfügen." Zusatzstoffe und Tiefkühlkost würden nicht verwendet. "Lagerflächen gibt's im Produktionsgebäude kaum. "In einem Rutsch werden unsere Produkte hergestellt und für den Handel fertig gemacht." Im Kühlregal soll der Aufbackdöner mindestens 14 Tage halten.

Im März sollen die ersten Aufback-Döner in Supermärkten angeboten werden. Ebenso ist geplant, dass diese an Tankstellen gekauft werden können. Und: Es gebe bereits Anfragen internationaler Handelsketten.

Doch weitere Ideen hat Mustafa Demikürek natürlich auch schon: Vegane und vegetarische Varianten, Dürum oder Dönerpizza. "Täglich werden in Deutschland 43 Millionen Dönerprodukte gegessen", hat er recherchiert. Der Markt sei da - von Gera bis New York, lacht er.

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MDR (jml)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 06. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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