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Bei Durchsuchungen in Nordhausen und Weimar hat die Polizei unter anderem Drogen und Bargeld sichergestellt. Bildrechte: MDR/Armin Kung

RazziaThüringer Polizei gelingt Schlag gegen Drogendealer

26. Juni 2023, 20:42 Uhr

Die Thüringer Polizei hat in Weimar Drogen im Wert von einer halben Million Euro sichergestellt. Die Beamten fanden große Mengen Cannabis und Crystal Meth in einer Garage. Ein 38-jähriger Deutscher sitzt in Untersuchungshaft. Auch in Nordhausen gab es Durchsuchungen.

von Armin Kung, MDR THÜRINGEN

Durch den Flur den Polizei Nordhausen schwebt der Duft von Cannabis. Das liegt an den elf Kilogramm grüner Blüten, die in Plastiktüten verpackt auf dem Tisch eines Konferenzraums liegen. Die viereinhalb Kilogramm schweren Säcke mit weißem Crystal Meth daneben sind völlig geruchslos.

So einen Fund machen wir nicht jeden Tag, höchstens einmal im Jahr.

Detlef Grabs | Kriminalpolizei

Verpacktes Crystal Meth, das bei der Durchsuchung gefunden wurde. Bildrechte: MDR/Armin Kung

Vor dem Drogenhaufen sitzen sichtlich stolz der Leiter der Polizei Nordhausen, Matthias Bollenbach, und der Chef der Kriminalpolizei, Detlef Grabs. Mit diesem Fund habe die Polizei dem Schwarzmarkt mehr als eine halbe Million Euro an Drogenwerten entziehen können. "So einen Fund machen wir nicht jeden Tag, höchstens einmal im Jahr", schätzt Grabs.

Razzia nach einem Jahr

Vor etwa einem Jahr erhielt die Polizei erste Hinweise auf die Drogengeschäfte in Weimar. Während der Ermittlungen kamen die Beamten einem 38 Jahre alten Mann auf die Spur. In einer Garage vermuteten sie ein Lager oder Umschlagplatz.

Mit 35 Kollegen und Spürhunden rückte die Polizei vergangenen Dienstag in den Weimarer Garagenkomplex ein. Die geruchsintensiven Cannabisblüten waren derart professionell vakuumverpackt, dass in der Umgebung niemand etwas riechen konnte. Doch die aufwändigen Verpackungen hatten keine Chance gegen die Nasen der Drogenspürhunde. Das Lager flog auf. Der 38-jährige mutmaßliche Drogenhändler aus Weimar sitzt bereits in Untersuchungshaft.

Die Polizei präsentiert in Nordhausen Drogen und Bargeld, sichergestellt bei einer Durchsuchung in Weimar. Bildrechte: MDR/Armin Kung

Der Mann soll hochgradig konspirativ gearbeitet haben, sagt Kripo-Chef Grabs. Selbst einen Störsender fand die Polizei. Das Gerät verhindert das Abhören von Handys. Auch Bittersalz lagerte in der Garage. Drogenhändler strecken damit etwa Crystal Meth, um größere Gewinne zu erzielen. Ebenso fand die Polizei einen Teleskopschlagstock und 29.000 Euro in bar.

Ein Störsender sollte verhindern, dass Handys abgehört werden können. Bildrechte: MDR/Armin Kung

Auch in Nordhausen durchsuchten Beamten die Wohnung eines verdächtigen Mannes. Der 39-Jährige wurde laut Ermittlungen aus Weimar mit Drogen versorgt. Er blieb jedoch auf freiem Fuß. Nach Einschätzung der Polizei handelte es sich um einen kleinen Händler. In dessen Wohnung fand man nichts, das eine Untersuchungshaft rechtfertigen würde.

Bei der Dursuchung wurden auch Tausende Euro Bargeld gefunden. Bildrechte: MDR/Armin Kung

Hoffnung auf weitere Spuren

Die Polizei ermittelt weiter in dem Fall. Die großen Mengen deuten auf ein weit verzweigtes Händler- und Konsumentennetz hin. Genauere Informationen dazu gab die Polizei aus taktischen Gründen nicht preis.

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MDR (aku/cfr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. Juni 2023 | 16:00 Uhr