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Gebietsreform-DebatteSPD-Bundestagskandidat fordert Rücktritt des SPD-Innenministers

07. August 2017, 16:28 Uhr

Der Südthüringer SPD-Bundestagskandidat Christoph Zimmermann fordert wegen der Gebietsreformpläne den Rücktritt seines Genossen Holger Poppenhäger als Innenminister. Zimmermann schreibt in einem offenen Brief, die Kreisgebietsreform sei gescheitert. Das Ziel sei verfehlt worden, die Kommunen zukunftsfest zu machen. Die Thüringer SPD müsse deswegen einen Neuanfang in der rot-rot-grünen Koalition wagen - inhaltlich und personell. Poppenhäger müsse "endlich Verantwortung übernehmen und den Weg frei machen für einen glaubwürdigen Neubeginn". In dem Brief heißt es später auch, "einige" SPD-Vertreter müssten selbst persönliche Konsequenzen ziehen. Wen er außer Poppenhäger meint, schreibt Zimmermann nicht.

Die Thüringer SPD-Spitze hat auf Rücktrittsforderungen mit scharfer Kritik reagiert. Parteichef Andreas Bausewein sagte MDR THÜRINGEN, das Verhalten von Christoph Zimmermann sei ein politischer Amoklauf. Mit seiner Forderung helfe er dem politischen Gegner, und er schwäche die SPD und sich selbst. Ich weiß nicht, was Zimmermann da geritten hat, sagte Bausewein wörtlich.

Weg frei machen für Neuanfang

Der 24 Jahre alte Zimmermann bewirbt sich im Wahlkreis Suhl - Schmalkalden-Meiningen - Hildburghausen - Sonneberg um das Direktmandat für den Bundestag. Das Mandat hat der CDU-Politiker Mark Hauptmann inne, der um seine Wiederwahl kämpft. Weitere Konkurrenten sind unter anderem die aktuellen Landtagsabgeordneten Steffen Harzer (Die Linke) und Roberto Kobelt (Grüne). Die Pläne des Innenministeriums sehen unter anderem einen Großkreis in Südthüringen vor. Die betroffenen Landräte - darunter der SPD-Vertreter Peter Heimrich (Schmalkalden-Meiningen) - lehnen eine solche Fusion ab. Bisher war Minister Poppenhäger in der Thüringer SPD allerdings nicht offen zum Rücktritt aufgefordert worden.

Thüringens SPD-Chef Andreas Bausewein hatte zuletzt im Sommerinterview mit MDR THÜRINGEN an der Gebietsreform festgehalten. Sie müsse unbedingt umgesetzt werden. Allerdings sei zu prüfen, ob das vor der nächsten Landtagswahl 2019 noch möglich sei.

Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | 07. August 2017 | ab 8 Uhr

Quelle: MDR THÜRINGEN

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