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KlinikFrühchenstation in Suhl vorerst gerettet

20. Oktober 2023, 11:30 Uhr

Ein weiteres Jahr lang können in Suhl Frühchen zur Welt gebracht werden. Die Station im SRH-Zentralklinikum erreicht momentan knapp die vom Bund vorgeschriebene, erforderliche Zahl der kleinen Patienten.

von MDR THÜRINGEN

Die Frühchenstation des Suhler SRH-Zentralklinikums ist für ein weiteres Jahr gesichert. Wie ein Sprecher sagte, erreicht die Station aktuell knapp die erforderliche Zahl von kleinen Patienten. Damit kann das "Perinatalzentrum Level 1" auch ohne Ausnahmegenehmigung im kommenden Jahr weiter arbeiten.

Die Station ist bedroht, weil der Bund ab kommendem Jahr eine Mindestzahl von 25 Frühgeburten pro Jahr vorschreibt. Um Planungssicherheit zu haben, fordert das Klinikum eine dauerhafte Garantie. In Suhl wurden im vergangenen Jahr 17 Babys behandelt.

Am SRH-Klinikum Suhl war die Versorgung von frühgeborenen Kindern bis zuletzt in Gefahr. Bildrechte: IMAGO / Steve Bauerschmidt

Auch Thüringer Politik für dauerhafte Genehmigung

Auch Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat sich bereits dafür ausgesprochen, eine dauerhafte Genehmigung zu erteilen. Sollte die Station schließen, gibt es im Land nur noch in Jena und Erfurt entsprechende Angebote. Derart lange Wege könnten den Betroffenen aber nicht zugemutet werden, so Werner.

Ähnliche Signale kommen auch aus dem Thüringer Landtag: Am Donnerstag hatte der Petitionsausschuss des Landtags abschließend über den Erhalt der Frühchenstation beraten. Zuvor hatten genug Menschen eine entsprechende Petition unterschrieben.

Die Entscheidung, ob die Station dauerhaft offen bleibt, liegt letzten Endes aber beim Bund und den Krankenkassen.

Coburg drohte ähnliches Schicksal

Im vergangenen Jahr hatten das Suhler und das Regiomed-Klinikum im bayerischen Coburg bereits Gespräche über eine mögliche Kooperation geführt. Die Krankenkassen hatten eine Kooperation angeregt. Denn auch dem Coburger Klinikum droht wegen niedriger Patientenzahlen die Schließung der Frühchenstation.

Gegen die neuen Richtlinien des Bundes läuft am Landessozialgericht Berlin-Brandenburg zudem eine Sammelklage, der sich mehr als 30 betroffene Kliniken angeschlossen haben.

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MDR (med/dst)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 20. Oktober 2023 | 08:30 Uhr

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